• Das Zimmer schweigt und vor dem Fenster
    brütet der Sonntag seinen Plan,
    führt auf dies stumme Ab und An,
    die Pantomime der Gespenster.

    5 Und rechts und links in meinem Zimmer
    hängt was gewesen an der Wand,
    ein toter Freund reicht seine Hand
    und was gewesen ist, bleibt immer.

    Es schweigt mich an wie eine Sage,
    10 ein jedes Ding...

  • [21]
     Abenteuer der Arbeit

    Was leicht mir in den Schoß fiel,
    wie schwer muß ich’s erwerben,
    bang vor des Worts Verderben.
    O daß mir dieses Los fiel!

    5 Zuerst war’s in der...

  • Wo die Maschine mit dem Menschen rauft,
    wo Blutverlust bedeutet Geld-Erraffen,
    wo Hunger herrscht und Reichtum Nahrung kauft —
    mit solcher Menschheit hab’ ich nichts zu schaffen!

    5 Wo Männer ächten, was sie selbst begehrt,
    und wo die Sinne zu der Sünde finden,
    wo Liebe Schmach bringt und Natur entehrt —
    mit solcher Mannheit kann mich nichts...

  • Löst sich die Lust von ihrem letzten Lohn,
    so klammert sich ans Herz ein Klageton.

    O ewiger Abschied ewiger Wiederkehr —
    wohin entrinnst du und wo kommst du her!

    5 Du Echo, das mit einer Nymphe ruft
    in der Geschlechter unnennbare Kluft!

    Du Stimme, die mit einer Nymphe weint,
    weil die Natur so trennt, was sie vereint —

    Schmerzvoller...

  • Der große Hund ist tot. O Herz steh still,
    das diese Trauerbotschaft fassen will!

    Das stolze Aug, der stummen Gottheit Pfand,
    das Licht der Liebe ist nun ausgebrannt.

    5 Wie lautlos lebte er vorbei dem Streit.
    Würdig und weise schritt er durch die Zeit.

    Wir andern leben auf des Glaubens Grab.
    Sein Auge dankte, daß es andre gab.

    Die Not...

  • O gutes Grün, wie sprichst du mich zärtlich an,
    Wie heilig schweigst du von dem Geheimnisse.
         Du letzter Schmuck der armen Mutter,
              Die ihren Schoß mit der Söhne Blut färbt.

    5 Daß du zugleich bist und daß mit dir zugleich
    Der Wille lebt, an dem eine Menschheit stirbt —
         Ach, irdisch Unmaß! und dir wird nicht
              Fahler...

  • Wie Gottes Athem seine Fluren fächelt,
    so wird es leicht und licht
    in diesem klaren Angesicht.
    Es hat die Erde gern
    5 und schwebt ihr fern
    und liebt und lächelt.

    [50] Und Gottes...

  • Da neulich sah ich wie in der Jugendzeit
    Dich weißen Hauptes, irgendwohin den Blick
         Gerichtet nach einer Vokabel,
              Welche ein Schüler verloren hatte.

    5 [35] Ein andrer mußte...

  • Mein Haupt war Flamme, dem beschwingten Schritt
    entstiebten Funken, als ich von dir eilte.
    Ich riß mir die Minute mit,
    wo uns die Ewigkeit verweilte!

    5 So ist das alte Wunder wieder wahr.
    Es half ein Gott die Endlichkeit besiegen.
    So ist ein müdes Menschenpaar
    zu jungen Tagen aufgestiegen!

    Mit beiden Händen trag’ ich zitternd mir...

  • Nie kann es anders sein.
    Nun wirft mein Glaube keinen Schatten mehr.
    Von deinem großen Lichte kam er her,
    von des Geschlechtes rätselhaftem Schein.

    5 Nun bin ich ganz im Licht,
    das milde überglänzt mein armes Haupt.
    Ich habe lange nicht an Gott geglaubt.
    Nun weiß ich um sein letztes Angesicht.

    Wie es den Zweifel bannt!
    10 Wie...