• In deinen Liedern lebt mein Leben,
    Durch meine Lieder strömt dein Blut.
    Ein unerschöpftes Nehmen, Geben
    Und eine unerschöpfte Glut.

    Ein Lächeln nur und nur ein Leiden,
    Du bist in mir und ich in dir.
    Und kommt das Glück, es winkt uns beiden,
    Und keiner bettelt: Komm zu mir!
    ...

  • Süße Schmerzen meiner Seele,
    Angenehme Pein,
    Und doch muß bei dem Gequäle,
    Diese Seele heiter sein,

    Muß geliebt von allem, was auf Erden
    Liebenswert und heilig ist,
    Seiner Sehnsucht Opfer werden,
    Wie mein Bruder! du es bist. (S. 42)...

  • O Angesicht, von Seele ganz getränkt!
    Wie ist in allen Fäserchen und Poren
    Gefühl und Körper inniglich gemengt,
    An dieses Antlitz bin ich ganz verloren.
    An dieses Antlitz bin ich ganz gebunden,
    Inbrünstig sauge ich mit vielen Munden.
    Unausschöpfbar in mich fließt heiße Seele,
    Ich spür' sie leibhaft in...

  • Es meldet die Sage
    Von glücklicher Zeit,
    Als Seele dem Gotte
    Der Liebe vermählt war.
    Sie durfte ihn küssen,
    Sie durfte ihn halten
    Am wallenden Busen,
    Sie durfte ihn drücken
    An's knospende Herz.
    Doch sollte die Seele
    Den Himmel-entstiegnen
    Gemahl nimmer...

  • Ach, ich weiß es wohl, daß deine Seele
    tausendfach wie meine glüht. -
    Eh' ich meinem armen Angstgemüt
    einen kümmerlichen Ton entquäle,
    ist dein Geist längst in die fernsten Fernen,
    in den Himmel eingeschwebt,
    und zu leuchtend wundersamen Sternen
    hast du dein Gedicht gewebt.
    Deine Qualen fügen...

  • (In Erinnerung an das spanische Ay alma, me quieres bien)

    "Eia Seele, liebst du Mich?"
    - Still beschämet mich die Frage,
    Da Bejahung kaum ich wage:
    Lieb' mich selber, wenig Dich. -

    "Eia Seele,...

  • "Seele, soll Ich dich erziehen
    Ganz so wie es Mir gefällt?"
    - Eia Herr, das sollst Du freilich,
    Dazu bin ich auf der Welt.

    "Seele, doch dann muß Ich schneiden,
    Muß Ich sengen, thu dir weh!"
    - Arzt, das mußt Du besser wissen
    Als ich Kranker es versteh.

    O so schneide,...

  • Wild peitscht Sturm der Seele Meeresstille
    und des Herzens Purpurwelle bäumt
    strandhin flücht ich aus vor ihrem Schlage
    durch der Adern Wüstensand
    meiner Augen müde Möven
    schweifen
    und die Muschel meiner Stimme
    heult
    mir ins Ohr
    himmelfern der Stern des Glückes glimmt
    ...

  • Und bist du tausend Meilen fern,
    So weiß ich, du geliebte Frau,
    Ob deine Seele Sonne hat,
    Ob deine Seele dunkel ist.
    Ich bin wie der blinde König.

    Er liebte das Harfenspiel so heiß,
    Und seine Augen waren tot.
    Der Harfner spielte und sang dazu
    Und stand im leuchtenden Sonnentag...

  • Sehnend schau ich hinaus:
    riefst du mich, liebliche Seele?
    Bang in der hämmernden Kehle
    fühl ich das lastende Haus.

    Schwingen wachsen mir schon.
    Seele, Seele, ich nahe!
    Dass ich dich wieder empfahe,
    kündets der bräutliche Ton?

    Wellen heben empor
    sich aus...