• [18] Melancholie.

    Schau, den Finger in der Nase,
    oder an der Stirn,
    zeitigt manche fette Phrase
    das geölte Hirn.

    5 Warum liebt der die Erotik?
    Jener die Zigarrn?
    Der die Aeropilotik?
    ...

  •      [11] MELANCHOLIE

    Ein nacktes Jungfräulein hängt
    An einem Galgen: das Blut, das von Mund und Nase
    Und sonst herunter geflossen, bildet im Rasen
    Eine rote Lache, die mählich schwarz gerinnt
    5 So...

  • [27]
    MELANCHOLIE
    Bläuliche Schatten. O ihr dunklen Augen,
    Die lang mich anschaun im Vorübergleiten.
    Guitarrenklänge sanft den Herbst begleiten
    Im Garten, aufgelöst in braunen Laugen.
    5 Des Todes...

  •      Laura – Sonnenaufgangsglut
    Brennt in deinen goldnen Bliken,
         In den Wangen springt purpurisch Blut,
         Deiner Thränen Perlenflut
    5 Nennt noch Mutter das Entzücken –
         Dem der schöne Tropfe thaut,
         Der darinn Vergöttrung schaut,
    Ach dem Jüngling der belohnet wimmert,
    Sonnen sind ihm aufgedämmert!

    10      Deine...

  • [12]
    MELANCHOLIE DES ABENDS
    — Der Wald, der sich verstorben breitet —
    Und Schatten sind um ihn, wie Hecken.
    Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,
    Indes ein Bach ganz leise gleitet

    5 Und Farnen...

  • Versunkenes Sehnen –
    Zerbrochene Kelche,
    Vergossener, ungekannter Wein
    Und
    Ungetrunkene Lust – –!
    – – – – – –
    Die Blätter fallen, –
    Zerflatterndes Gefühl –
    Die Pein
    Verseufzt:
    Dir schien das Weib zu wenig
    Und der Freund zuviel!
    – – – – – –...

  • Tor, du bautest im Traum Tempel von starrem Stein.
    Säulen, ragend und licht, mit vergoldetem Knauf,
    trugen griechisch Gebälk. Aber im Tympanon
    glänzte golden ein Name dir.

    Denn Vergötterung war, Träumer, dein Teil. Wer sang,
    so ihn Schönheit bezwang, Hymnen, selig wie du!
    Doch nun stürzt das Gebäu, und...

  • Alles Glück verhallt,
    Das ich kaum besessen -
    Auch du wirst mich bald
    Ganz vergessen.

    Meiner Hände Hast
    Und Sichseligbreiten
    Wird zum Spuk verblaßt
    Dir entgleiten.

    Du wirst mein Gedicht
    Nimmer krönend segnen,
    Nie wird mein Gesicht
    ...

  • Soll denn nie die Seele finden,
    Was ihr einzig nur gefehlt?
    Soll die letzte Hoffnung schwinden,
    Die den Einsamen beseelt?

    Ist denn unter all den Herzen,
    Welche ruhn in Mädchenbrust,
    Keines mir gemacht zu Schmerzen,
    Keines mir gemacht zu Lust;

    Unter ihren Geistern...