• Sappho.

    Unter seine schönsten Jungfraun zählte
         Mytilene eine Dichterinn:
    Sappho hieß sie: holden Reiz vermählte
         Sie mit hohem Göttergleichen Sinn.
    5 Männer buhlten rings um ihre Blicke,
    Alle wies durch Kaltsinn sie zurücke,
         Nur der Eine, denn sie sich erkohr,
         Schloß für ihre Seufzer Herz und Ohr.

    Ach! Umsonst...

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    Ha, so ist es denn entschieden,
    Was mein Herz so ungern glaubt,
    Was auf ewig mir den Frieden
    Des verlaßnen Lebens raubt:
    Du, den unter allen Wesen,
    Die mir je mein Blick gezeigt,
    Ich zum Einz'gen auserlesen,
    Hast dein Herz mir abgeneigt!...

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    Einführung

    Sappho wandelt sinnend,
    gesenkten Hauptes.
    Der Zitronen duftende Wälder schatten.
    Zärtlich fällt der Schlaf...

  • Jenes Lied der liebedurchglühten Sappho:
    "Gleich den sel'gen Göttern ist Der zu achten,
    Der, ins Aug' dir blickend, der Rede Wohllaut
    Horchend belauschet

    Und des Mundes sinneverwirrend Lächeln" -
    Lächelnd selber las ich's, der Worte Honig
    Zwar begierig schlürfend, jedoch der Glaube
    Fehlte...

  • O selig, wem bey dir der Tag entfliehet,
    Der so dich reden hört, dich lächeln siehet!
    Ihm ist es leicht, den Göttern ihre Freuden
    Nicht zu beneiden.

    Wenn du erscheinst, fühl' ich mit stärkern Schlägen
    Und schnellerm Lauf sich Blut und Herz bewegen;
    Ich steh betäubt, verlohren im Entzücken,
    ...

  • O toi vers qui mes sens allaient sans te connaître,
    Tyran tant désiré qu’appelait tout mon être,
    Par mon sang lourd d’amour si longtemps attendu,
    Quand j’ai crié, vers toi qu’adorait mon génie,
    Ma divine agonie,
    O Phaon, c’est ta chair qui seule a répondu,

    Pour dompter de...

  • Furieuse, les yeux caves et les seins roides,
    Sappho, que la langueur de son désir irrite,
    Comme une louve court le long des grèves froides,

    Elle songe à Phaon, oublieuse du Rite,
    Et, voyant à ce point ses larmes dédaignées,
    Arrache ses cheveux immenses par poignées ;

    Puis elle évoque, en des remords sans accalmies,
    Ces temps où rayonnait,...