Das ist eine weiße Möve,
Die ich dort flattern seh’
Wohl über die dunklen Fluthen;
Der Mond steht hoch in der Höh’

5      Der Heifisch und der Roche,
Die schnappen hervor aus der See,
Es hebt sich, es senkt sich die Möve;
Der Mond steht hoch...

[7]
 Der weiße Elephant.

Der König von Siam, Mahawasant
Beherrscht das halbe Indienland,
Zwölf Kön’ge, der...

In Vaters Garten heimlich steht
Ein Blümchen traurig und bleich;
Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
5 Die bleiche Blume schaut
Wie eine kranke Braut.

Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
Lieb...

[46] Weiße Mäuse

Er kaufte auf dem Jahrmarkt sich zwei weiße Mäuse
Und tat sie in ein gläsernes Gehäuse.
Nun machen sie Männchen, lecken ihre Pfoten
Und sehen dich mit ihren roten
5 Äuglein ein wenig melancholisch an
Und springen plötzlich – und dann...

Poet: Klabund

Und bist du im Monde der weiße Pfau,
Dann bin ich dein Liliengarten.
Es steigt ein schwebend Opferblau
Voll Bangen und Erwarten.

Du wirst zu dieser Stunde noch
Die lichten Schwingen breiten
Und über...

Poet: Hugo Ball

Dein Leib, vielgliedrig, ist ein tierhaft Gewächse aus Fleisch.
Fischer haben entsetzt dich heraufgezogen in ihren Netzen:
Eine menschliche Qualle, ein Fabeltier, eine weisse Spinne.

Händler haben dich auf den Markt geworfen und...

Poet: Hugo Ball

Ueber die weiße Fläche
Gleitet ein todtes Blatt,
Das der Baum ließ fallen,
Der Wind gejaget hat.

So fällt ein todtes Herze
Herab vom Weltenbaum,
Willen- und planlos flatterts
Allein durch...

Poet: Carmen Sylva

Unter dunkeln Myrthenbäumen,
Zwischen jungen Blüthensprossen,
Angehaucht vom Abendgold,
Eingewiegt von süßen Träumen,
Auf den Rasen hingegossen,
Liegt ein Mädchen wunderhold.
Und sie flüstert leis' und zärtlich:...

Weiße Narzissen leuchten
über dein Bild her und sagen
mit leisen Märchenstimmen
von heimlichen Frühlingstagen.

Von heimlichen, warmen Tagen,
wo sich Blumen verfrühten,
stille weiße Sterne
aus...

Poet: Gustav Falke

Weiße Rosen, weiße Rosen,
Ach, wie blüht ihr doch so spät,
Längst zu küssen und zu kosen
Nimmermehr dies Herz versteht!

O wie stand es, o wie stand es
Anders in der Maienzeit,
Damals, damals wohl empfand...

Poet: Martin Greif