• Hätten Angel Würme nicht,
    Kein Fisch würde darnach schnappen:
    Wenn der Falle Speck gebricht,
    Hört man keine Maüse tappen:
    Wenn nicht Beern an Sprenckeln seyn,
    Kan man keine Vogel kriegen:
    Wenn nicht Gänß an Eysen liegen,
    Geht kein schlauer Fuchs nicht ein:
    Also, wie es jener* giebt,...

  • Kein Gastgebot, kein Spiel,
    Kein Tantzen und kein Wincken,
    Kein Nahmen und kein Trincken,
    Nach der Buchstaben Ziel.
    Kein Krantz, kein Gruß, kein Brief,
    Auch sonst kein Fund noch Grief
    Kan bey den Liebes Sachen
    Auch nicht das minste machen.
    Es ist in uns ein Bronnen,
    Draus kommt...

  • Ach Mägdlein, deine Zier
    Sieht wie ein Blümlein für,
    Das zart und neu gebohren:
    Und sich so bald verlohren,
    So bald ein kühler Wind
    Zu wittern sich beginnt:
    Durch stille seyn und schweigen
    Bekleibt und bleibt es eigen:
    Erfährst du, was es sey,
    So ist sie schon vorbey....

  • Mein Feuer kömmt aus dir,
    Und bist Eyß gegen mir:
    Von dir sind meine Plagen,
    Und du hast nie geschlagen:
    Mein Treu seyn lehrst du mich,
    Und stellst nicht recht treu dich.
    Von dir sind meine Schmertzen
    Und nihmst es nicht zu Hertzen.
    Du giebst, was du nicht hast,
    Hast, was du...

  • O, ihr außzug meiner freuden,
    Dem mein hertz sich untergiebt,
    Müsst ihr eben von mir scheiden,
    Da euch meine seele liebt?
    Gebt ihr mir schon gute nacht,
    Nun ihr mich erst auffgebracht?

    Könnet ihr kein mittel finden,
    Das euch hie behalten kan?
    Sagt was von den rauhen winden,
    Von...

  • Nymfe, gieb mir selbst den mund,
    So wird mir dein hertze kundt,
    Reich mir deiner armen band,
    Der gewünschten liebe pfand!

    Denn so lange du noch nicht
    Mir gehorchen wirst, mein liecht,
    Wird dein lieben nur ein schein
    Und für nichts zu achten seyn.

    Treue lieb' ist jederzeit
    Zu...

  • Sol denn mein junges leben,
    Da alles liebt und freyht,
    Alleine sich ergeben
    Der langen einsamkeit?
    Bleibt dann die freud und lust
    Der schleyer-weissen brust,
    Nach der wir alle streben,
    Mir ewig unbewust?

    Die würme, die nur schleichen,
    Die schnellen fisch' im meer,
    ...

  • Sol sich der mensch, die kleine welt,
    Jetzt nicht auff süsse heyraht lencken?
    Muß doch das prächtige gezelt
    Der grossen nur an liebe dencken.

    Die erd‘ ist sauber und beleckt
    Durch den gewünschten schein der sonnen,
    Ist ihres winter-fells entdeckt
    Und wird vom himmel lieb gewonnen,

    Der sich...

  • Mein, lasst mir doch den willen,
    Ich kan nicht traurig seyn,
    Ich habe mich der grillen,
    Des kummers und der pein
    Jetzt kaum entladen können,
    Ihr machet wieder streit
    Und wolt mir gantz nicht gönnen
    Die kurtze fröligkeit.

    Ich weiß mich wol zu halten,
    Bin ja nicht mehr ein kind,...

  • Seydt mir tausentmal wilkommen,
    Ihr mein trost und sonnenschein!
    Ach, was segen, heil und frommen
    Kömpt mit euch, mein liecht, herein!
    Welch ein glantz bricht durch mein hauß
    Jetzt mit güldnen straalen auß!

    Alles beut euch dar die hände,
    Nichts bey mir ist so erstarrt,
    Das nicht lächle; ja...