• Geliebter, alles hab' ich dir gebracht, —
    Du weißt es ja, in deine treuen Hände
    Hab' ich die zarten Blüten still gelegt;
    Wir wußten nicht, ob sich die Frucht vollende.

    Nun ist sie reif und du bist mir so fern,
    Und immer ferner rückst du meinem Leben,
    Die Schale halt ich zitternd in die Luft,...

  • Ich steh' mit aufgehobnen Händen
    Die Sonne mir herabzuflehn,
    Ich darf die Zeit nicht mehr verschwenden,
    Ich muß den Frühling wiedersehn.
    O gib ihn, gib, die Stunden schwinden
    Und jede mag die letzte sein,
    Durch Blüten möchte ich ihn finden,
    Den Weg ins fremde Land hinein.

    Schon...

  • Meine Seele ist ein Sonntagskind,
    Liebt die goldig blauen Frühlingstage,
    Liebt den leichtbeschwingten Morgenwind
    Und der Nacht geheimnisvolle Klage.
    Meine Seele weiß geheimen Weg,
    Den die Tatenfrohen hier nicht kennen,
    Schwankend glitt sie über manchen Steg,
    Den die Klugen nie mit Worten nennen....

  • Oft geht ein Flammen durch die Nacht,
    Mit Worten kaum zu nennen —
    Wie Sehnsucht dann in mir erwacht
    Nach Sonne und nach Schönheitspracht,
    Nach Tönen, nicht ersterbend sacht,
    Nein, brausend, wie Gewittermacht —
    Nach Lebensfülle, heißem Blut!
    Es ist, als müßt' ich an der Glut
    Der Sehnsucht...

  • Meine Seele oftmals trägt so schwer,
    Wie ein Baum, der voll von Früchten hänget,
    Ihrer Liebe reife goldne Last,
    Die schon Zweig um Zweig zu Boden dränget.

    Keine Hände heben sich empor,
    Sie wie einst im Sonnenlicht zu pflücken,
    Und die armen Glieder sind zu müd',
    Nach gefallner Frucht sich...

  • O du mein Leid, aus Glückesfülle mir geboren,
    O du mein Glück, im tiefsten Schmerze nie verloren,
    Ihr beide stammt ja aus der Liebe Land,
    Und geht durch meine Tage Hand in Hand.

    Ihr Gotteskinder, die ihr diese Erde nur
    Gestreift mit eurer Füße tastend leiser Spur,
    Verloren, wenn euch aus den dunklen...

  • Du, meines Lebens Glück und Glanz und Zier,
    Du, die uns Werden und Vollenden schafft,
    Du, aller Schönheit Inbegriff und Kraft,
    Soll ich zugrunde gehen nun an dir?

    Soll jener Hunger, den nur mein Gebot,
    Mein Wille immer wieder neu bezwingt,
    Daß er nicht wie ein Schrei die Nacht durchdringt,
    ...

  • In stillen Träumen die Erde liegt,
    Es sang sie in Schlaf die Nachtigall,
    Auf weißem Fittich vorüberfliegt
    Des Friedens Geist
    Und All'
    Er beten, ruhen, träumen heißt.

    Du hast ja nun auch genug gewacht,
    Du darfst auch endlich 'mal müde sein,
    So träum' in der einsam stillen Nacht...

  • O könnt' ich doch noch ein einzig Mal
    In dein blinkendes Auge sehen
    Und dir all' die selige Liebesqual
    Und die brennende Lust gestehen.
    Noch einmal träumerisch unbewußt
    Dir drücken die lieben Hände -
    Ich wär' ja so gerne mit aller Lust,
    Mit dem ganzen Leben zu Ende!

    Noch einmal...

  • Du hast den Gedanken, daß ich dich liebe,
    Niemals in innerster Seel' erfaßt,
    Und das ist mir der sicherste Zeuge,
    Daß du mich selbst nicht geliebet hast.

    Du hast sie niemals innig ergriffen
    Des ungesagten Wortes Macht,
    Daß Mund und Auge schweigen können,
    Wenn es jubelt im Herzen und weint...