Meine Seele ist ein Sonntagskind,
Liebt die goldig blauen Frühlingstage,
Liebt den leichtbeschwingten Morgenwind
Und der Nacht geheimnisvolle Klage.
Meine Seele weiß geheimen Weg,
Den die Tatenfrohen hier nicht kennen,
Schwankend glitt sie über manchen Steg,
Den die Klugen nie mit Worten nennen.
Meine Seele ist ein Sonntagskind,
Die ein Gott erschuf mit frohem Herzen,
Für die kleinen Alltagssorgen blind,
Heilig sind ihr auch die tiefsten Schmerzen.
Ja, mit Inbrunst bietet sie die Brust
Noch dem Sturm, ob auch der Pulsschlag zittert,
Urkraft spürend nur und Werdelust
In dem Kampf, der über ihr gewittert.