Oft geht ein Flammen durch die Nacht,
Mit Worten kaum zu nennen —
Wie Sehnsucht dann in mir erwacht
Nach Sonne und nach Schönheitspracht,
Nach Tönen, nicht ersterbend sacht,
Nein, brausend, wie Gewittermacht —
Nach Lebensfülle, heißem Blut!
Es ist, als müßt' ich an der Glut
Der Sehnsucht schier verbrennen.
Dann heimlich zögernd kommt's heran
Aus fernen, fernen Tagen,
Was duftumwebt der Frühling spann,
Was blütenschwer der Sommer sann,
Durch Herbstlaub feuerfarben rann,
Und was der Winter feiernd dann
An goldnen Früchten, reif und schwer,
Uns noch ins Haus getragen.
Und leis erlischt der Sehnsucht Glut
Vor neuer Töne Schwingen;
Wie junges Fieber ist im Blut
Ein übermächtig Klingen.
Ich lieg' auf Rosen, atme Duft,
Ich schwimme wie in goldner Luft,
Posaunendröhnend bricht's hervor,
Als eine sich der Sterne Chor,
Und ahnungsschauernd hört mein Ohr
Schon von der Ewigkeiten Tor
Den letzten Riegel springen.