• Mit Blüten wollte ich Dich überschütten,
    Mit weißen, flatternden, duftigen Flocken,
    Die Dich wie Amoretten umgaukelt,
    Tändelnd um Nacken und Brüstchen geschaukelt,
    Und zärtlich gestreichelt die goldigen Locken ...

    Ich ging durch ein Dorf, auf dessen Hütten
    Die Sommersonne versengend brannte;...

  • Ich denke dein: das ist wie Blütenzweige,
    in deren Schattenschutz ich sicher ruh',
    und deine Stimme spricht: "Schlaf' nur! Ich neige
    mich über dich, mein Haar deckt sanft dich zu!"

    Ich denke dein: und alle Welten sterben,
    in deiner weißen Stirn aufzuerstehn;
    gastlichen Trankes Glas zersprang zu Scherben...

  • Wenn dir andre Rosen brachten,
    Dornen waren stets von mir;
    wenn dich andre lachen machten,
    ich schuf Leid und Tränen dir.
    Saß ich auch an deinem Bette,
    fühltest doch, wie fern ich blieb:
    Sommersee und Bergeskette
    hatte ich in Wahrheit lieb!
    Küßt' ich tröstend deine Hände,
    war mein...

  • Jede Liebe ist voll Einsamkeit,
    jede ist an die Schwelle der Schwermut gebaut,
    wo des Zweifels Todesangst urwaldlaut
    in die Wollust der Nächte schreit.

    Alles, was der Mensch zum Menschen spricht,
    ist noch tiefer als Schweigen und Totsein stumm.
    Leidenschaftssturm biegt jede Zärtlichkeit krumm,...

  • Der ganze Tag ist: an dich denken,
    die Hügel wünschen grün dir Glück,
    die Wiesen wollen dich beschenken,
    der Feldweg führt zu dir zurück.
    Die Wagen auf der Straße karren
    das eine Lied, das von dir singt.
    Die Hütten an den Hängen harren
    des Abends, der dein Sternbild bringt.
    Ich selber geh',...

  • Ich will mein Haupt in deine Hände legen,
    die Augen schließen ... (unsre Liebe singt) ...
    und nichts mehr fühlen als den kühlen Segen,
    der meiner Stirn jetzt endlich Frieden bringt.

    Es rauscht der Ozean in unserm Schweigen,
    die nächtlichen Gebirge leuchten groß,
    die Wolken weben ihren weißen Reigen,...

  • Du hilfst mir nicht mehr zu dir hin,
    auch dieser Sommer ist verloren,
    ich fühle, daß ich nichts mehr bin.
    Die Linden blühen vor den Toren
    nicht mir zum Glück; ein fremder Mann
    durch ihren Duft dich wohl gewinnt.
    Ich weiß nicht, was dich halten kann.
    Mein Werben, eh es recht beginnt,
    ist schon...

  • Je mehr du mich verläßt, desto lieber muß ich dich haben;
    je älter ich werde, desto jungenhafter bin ich in dich verschwärmt.
    Wieder hat sich heut mit der schüchternen Sehnsucht des Knaben
    mein alterndes Herz nach dir gesehnt, um dich gehärmt.

    Kehren die Jahre wieder zurück zum Anfang, zum Liebesgarten?
    Schließt...

  • Da es wieder mich entführt
    in das Ungewisse,
    Todeshauch die Stirn berührt
    und Gewissensbisse
    um der Liebe welkes Laub
    und versäumte Stunden,
    die unwiederbringlich Staub,
    nun mein Tun verwunden:
    Wein ich bitter, hemmungslos
    Tränen, die nicht trösten.
    Scheinbar in des...

  • Mir ist so bang in diesem fremden Ort:
    Du läßt mich lang auf eine Nachricht warten.
    Sonst kamen Telegramme, Briefe, Karten.
    Doch wo bleibt jetzt ein kleines Liebeswort?

    Wie oft am Tage laufe ich zur Post!
    Der Mann am Schalter ist schon ungehalten.
    Kann Deine Liebe plötzlich so erkalten?
    Mein...