Als ich dich durfte herzen
die erste Nacht,
da hast du aus all meinen Schmerzen
eine Stille gemacht.
Doch leise, im steten Erschüttern
daß ich dein bin,
geht über die Stille ein Zittern
wie über ein Wasser hin. (S. 56)...
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Liebe Worte füg ich dir zum Liede,
und sie drängen leis um deine Stirne,
leise dir ans Ohr sich, küssen leise
wiederkehrend von den reinen Lippen
dir den Mund wenn du sie heimlich raunest.
Glücklich, Worte, die ihr solches dürft!
Aber wollt euch des nicht überheben.
Denn ihr wißt nicht, die... -
Warum, Geliebte, durft ich dich heute nicht küssen!
Bin doch deinen Lippen so nahe gewesen
da ich vom gleitenden Sitze die Ruder führte.
Aber ins Wasser, ins gleitende Wasser grub ich
all meine Kräfte.
Nahte ich tausendmal dem lockenden Munde,
weiteintauchend die Schaufeln mit offenen Armen,... -
Heut Nacht, mein Lieb, da nehm ich dich
in meinen Traum.
Da ist's so licht. Und sänftiglich
selbander liegen wir wohl unter einem grünen Baum
und schauen durch das Grün das Blau.
Ach, Freundin, trau
dem Grün, dem Blau,
dem Licht, der Nacht, dem Schläfer und dem Traum.... -
Du Vertraute meiner Räusche,
heiliger Nächte stiller Glanz,
Ganz-Verlorne, Trunken-Keusche,
die du trugest meinen Kranz,
sieh, dich muß ich jäh verlassen,
lächelnd eben noch beglückt;
will erblindend ich dich fassen
bin ich sehend schon entrückt.
Denn nach heißer... -
Du Bändiger der liebsten losen Flechten
den ich erwacht in meinen Kissen fand
was sprichst du tags noch von verschwiegenen Nächten,
von Glut und Kuß und aufgegebenen Rechten
die schon der graue Morgen mir entwand?
Nun wirst du gehn und wirst sie wieder zwingen
die braunen Schlangen die mit scheuer... -
Weite Welt, weite Welt,
wie fremd liegst du vor mir.
Nun, da mein heimlich Glück zerfällt,
kehr wieder ich zu dir.
Ungeliebt, ungesellt
soll ich nun fort von ihr -
Weite Welt, weite Welt,
wie fremd liegst du vor mir. (S. 61)... -
Flieg dahin, Lied!
Flieg dahin, Lied!
Und tröste die Liebste mir.
Wo sie's hin zieht,
wo sie hin flieht,
da setze dich stille zu ihr.
Sing nicht laut, Lied!
Sing ihr traut, Lied!
Und hab deines Sanges wohl acht,
ob sie weint, heiß,
ob sie lacht, leis,... -
Sprach die Geliebte: "Mir ist
als müßte ich's jemand danken
nur daß du bist."
Und ihre schlanken
Hände begannen die Schläfen mir leis zu umschmeicheln
und hatten dabei eine fremde besondere Weise.
Nach einer Weile sagte sie leise:
"Wenn du heimgekommen
sollst deine Mutter du von... -
Tot lagen zwei Königskinde
die sich zu sehr geliebt.
Da weint Hof und Gesinde.
Ein Grab man ihnen gibt.
Der König in seinem Leide
läßt hauen aus edlem Stein
seiner liebsten Augenweide
einen kühlen Totenschrein.
Er will nicht daß sie wesen,
beruft seiner...