Lüftchen, das mit warmem Hauche
Sanft befreit des Baches Lauf,
Thau, o thaue dort am Strauche
Bald die kleinen Knospen auf!
Saß so gern versteckt im Flieder,
Von der Blätter Dach beschützt,
Blickte in das Stübchen nieder,
Wo mein sprödes Mädchen sitzt.
Doch zuvor am...
-
-
Ein treues Herz bleibt stark in Muth und Hoffen,
Wird gleich vom Sturm der Freuden Saat getroffen,
Sein Glaube hebt es siegend himmelwärts!
Drum wünsch' ich mir, wenn Leiden mich umstürmen,
Wenn Wolken sich um meinen Himmel thürmen,
Ein treues Herz!
Ein treues Herz beharrt im festen Lieben,
... -
"O selig, wer da reines Herzens ist!
Gott wird er schau'n;" - So sprach der heilig Reine,
Beglückt schon hier im seligen Vereine
Mit dem, deß Arm den Weltenkreis umschließt.
O selig, wer da reines Herzens ist!
So rufen wir ihm nach, vom Staub umfangen,
Bemüht das schöne Kleinod zu erlangen,
... -
Hätt' ich Dich, o hohe, süße Liebe,
Sollte And'res nie mein Herz begehren!
Nicht des Wissens schwererrung'ne Schätze!
Nicht des Glückes, nicht des Reichthums Gaben,
Nicht das Lob der Welt, so vielgepriesen!
Du! Du wärest dann mein Ein und Alles!
In Dir fänd' ich jedes Glückes Krone!
Hätt'... -
Bei Gerhard von Kügelchens Gemälde:
Was sinn't die Stirn in heiliger Verklärung?
Sehnt nach der Götterheimath fernem Glück,
Nach ew'ger Liebe seliger Gewährung
Sich Dein entzückter, sehnsuchtsvoller Blick?... -
Bei Gerhard von Kügelchens Zeichnung:
Hoch der Fackel dunkle Gluth geschwungen,
Die des Siegers luft'ge Bahn erhellt:
Senket sich zu frohen Huldigungen
Eros auf die hochentzückte Welt.
Doch... -
Du willst es, daß ich von Dir gehe,
Und machst die Trennung mir zur Pflicht,
Doch, - ob ich fern von Dir bestehe,
Dies, Grausame, dies frägst Du nicht.
Du droh'st dem Freund, und lächelst leise,
Wenn düster er von Sterben spricht,
Und beutst ihm tröstende Beweise,
Daß Leid so leicht ein Herz... -
Es hielt die Nacht das Licht gebunden,
Bis es der Liebe Wort befreit,
Nun haben Beide sich gefunden,
Zu ewig fester Einigkeit.
Und wo sich ihre Flammen regen
In jugendlichen Lebensmuth,
Da naht sich auch des Liedes Segen,
Und weih't des Bundes heil'ge Gluth.
Was Ahnung geträumet... -
Andächtig hingeneigt am Hochaltare,
Das Aug' gesenkt in brünstigem Gebet,
Daß sie der Stunde ernstes Heil bewahre,
Kniet Laura in demüth'ger Majestät.
Nicht irdisch Glück, - das Ew'ge, Unsichtbare
Ist's, was an ihrem Sinn vorübergeht.
Mit Engeln scheint der holde Mond zu kosen,
Frisch aufgeblüht, gleich... -
O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!
Und sorge, daß dein Herze glüht
Und Liebe hegt und Liebe trägt,
Solang ihm noch ein ander Herz
In Liebe warm entgegenschlägt!
...