• Dieser Stunden Seligkeit
    Trinke kühn mit durst'gem Munde;
    Nimm sie auf die schöne Zeit
    In dem tiefsten Seelengrunde.

    Nah an Wonne grenzt das Leid;
    Sollten Wandlung wir erfahren,
    Tröstet uns die schöne Zeit,
    Da wir einst so glücklich waren!

    ...

  • Du ließest, Herr! mich schön und blühend werden,
    Aus meinem Spiegel glänzt ein schlankes Weib,
    Du schmücktest mich mit lieblichen Geberden,
    Mit schwellend süßem Reiz den jungen Leib.

    Du gabst das Finst're deiner Nacht den Haaren,
    Den Sternenglanz in meiner Augen Nacht,
    Des Busens weißen Rosen zu...

  • Erzähle mir.
    Geflüchtet aus des Tages Lärmen,
    Erfüllt von Sehnsucht nur nach dir,
    Ich komme, Kind, mit dir zu schwärmen.

    Erzähle mir.
    In deiner Locken dunklem Schleier,
    An deinem Busen ruh' ich hier
    Und athme wieder froh und freier.

    Erzähle mir,
    Was dich...

  • Ich bin allein, und trüb und trüber
    Hüllt sich die Seele mir in Leid,
    Nur dunkle Wolken zieh'n vorüber
    An meiner bangen Einsamkeit.

    Ihr stummen Wand'rer in den Lüften,
    Mitleidvoll dunkel schaut ihr her,
    Nahmt Abschied ihr in Heimatklüften
    Von schwesterlichen Quellen schwer?
    ...

  • Es zieht den hellen Strom hinüber,
    Ein holdes Mägdlein sitzt im Kahn,
    Ein Wand'rer träumt ihr gegenüber,
    Ihr Antlitz glüht, sieht er sie an.

    Sie wagt den Blick nicht aufzuschlagen,
    Schaut nur sein Bild an in der Fluth,
    Und etwas traulich ihr zu sagen,
    Fehlt ihm das Wort, fehlt ihm der Muth....

  • 1.
    Die Erde eilt, daß sie sich festlich kleide;
    Den grünen Mantel hat sie auserkoren,
    Besetzt mit reichem, köstlichen Geschmeide.

    Schon schmiegt er prunkend sich um ihre Glieder,
    Und freundlich blickt sie aus dem...

  • Um den holden Götterknaben,
    Amor, einen Thron zu bauen,
    Schritten durch die Blumenauen
    Leicht die Grazien daher
    Schlummernd ließen sie den Kleinen,
    Den sie pflegten und bewachten;
    Darum eilten sie, und dachten
    Auf die schnelle Wiederkehr.

    Als sie nun mit leisem Schritte...

  • Ich trage zwei Wörtlein im Herzen,
    Die haben im Busen nicht Raum;
    Die möcht' ich laut singen und sagen,
    Sie nennen den Nächten, den Tagen,
    Kundgeben im Wachen und Traum.

    Die Sterne am nächtlichen Himmel,
    Sie lauschen mit mildem Gesicht,
    Sie lauschen, und blicken, und nicken,
    Als...

  • Eines weiß ich, dieses Eine
    Füllt Gedanken mir und Sinn.
    Alles gäb' ich für die reine
    Unschätzbare Perle hin!

    Glaub' und Hoffnung - sie erheben
    Selig zu des Himmels Höh'n,
    Doch es wird ihr Götterleben
    Einst in Schauen untergeh'n.

    Nur die Liebe, diese eine...

  • Unschuld'ge Liebe, die ihr heilig Feuer
    An ew'ger Schönheit Himmelsstrahl entzündet,
    Kennt keinen Tod, sie ist der Gottheit theuer.

    Nein, wie der Seraph vor dem Flammenthrone,
    Steht sie vor dem, der aus der eig'nen Fülle
    Sie einst der Erde gab als schönste Krone.

    In ihre stille Tiefen sich...