Die Lieb' ist Alles! Wer zu lieben weiß,
Der kennt des Daseins einzig werthen Preis;
In ihm ist Gott - er hat das Licht, die Kraft,
Er hat den Glauben und die Wissenschaft!
Wer liebt, der lebt, und giebt des Lebens Lust
All' dem, was er umschließt mit warmer Brust;
Er theilet aus - sieht seinen Schatz...
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Verrathe mich nicht
Himmlisches Licht!
Schreite mir nimmer voran
Schatten auf heimlicher Bahn!
Die Nachtigallen
Sie rufen mir -
Die Tropfen fallen,
Ich geh' zu ihr!
Klopfende Brust
Schweige der Lust
Oft, wenn der Nachtwind gerauscht,
Hat mich... -
Ein Vöglein im Kerker -
Sein Jubel erklang,
Wenn draußen verstummet
Der Brüder Gesang,
Wenn spottend der Winter
Die Rose gekühlt,
Den ewigen Frühling
Im Busen es fühlt;
Es singet, und singet der Liebe!
Doch wenn von dem Baume
Die Flocken verweht,... -
Sah'st du die Rose nicht,
Die mich so hold geschmückt,
Daß mir in's Angesicht
Jeder wohl gern geblickt?
Spiegel im Kämmerlein,
Wo mag die Rose sein?
Sah'st du das Lächeln nicht,
Das um die Lippen floß,
Und mir der Jugend Licht
Frisch auf die Wangen goß?
... -
Ein Herz ist meiner Erde Rund,
Ein Auge ist mein Licht,
Mein Sommer ist ein Flammenmund,
Mein Lenz ist ein Gesicht,
Ein feuchter Blick mein Ocean,
Und meines Himmels Luft
Sie weht mich wonneflüsternd an
Aus eines Athems Duft;
Mein Abend ist ein scheidend Geh'n,... -
Was klopft an die Brust?
Ist's etwa die Lust?
Herein, nur herein!
Doch kann's ja nicht sein -
Längst wohnte sie dort
Am heimlichen Ort.
Was klopft an dem Herzen?
Sind's etwa die Schmerzen?
Ach nein, ach nein!
Die können's nicht sein -
Sie schlichen bei... -
In Lieb' und Dank sich selig auszudehnen
Ist meines Herzens heiligster Beruf!
Ob Himmelslust, ob ungestilltes Sehnen
Den feuchten Strahl im Seelenspiegel schuf,
Er thauet kühlend auf die heiße Brust,
Die der Bedeutung Tiefe sich bewußt.
Wenn stolz der Geist im kühnen Flügelschlagen
Zum... -
Liebster ich sterbe!
'S ist mir so bang und weh -
Saget ihr Augen,
Wo ich euch wiederseh'?
Blüthen und Freuden,
Küsse und Leiden,
Alles will scheiden?
Nun denn Ade!
Muß ich hinüber,
Ewiges Morgenroth?
Ach wie so gerne
Trüg' ich der Erde Noth!... -
Streife über meine Saiten
Feuchter Hauch der stillen Nacht,
Laß die Töne schwellend gleiten,
Wo der Liebe Sehnen wacht;
Hebe leicht wie Blüthenflocken
Mir die losgebund'nen Locken,
Daß sich rein das sanfte Licht
In des Auges Thräne bricht.
Oeffnet euch verborg'ne Pforten,... -
Du sagst: auf theuren Lippen wiegt
Sich Deines Lebens Lust,
Wirst, wenn sich Mund dem Munde fügt,
Dir erst des Heils bewußt.
Nicht so entscheidet mein Gefühl,
Ob's auch von Liebe schwer;
Ein Kuß gilt mir unendlich viel,
Ein Blick unendlich mehr!
Er fliehet leicht den...