Nun, da dein Auge von uns scheidet,
Zieht auch der Frühling außer Land;
Für dich hat es sich grün gekleidet,
Jetzt wieder in sein Schneegewand.
Was soll ein West, der dich nicht fächelt,
Das Veilchen, das dein Fuß nicht tritt?
Nur dir hat früher Lenz gelächelt,
Du gehst, und er geht treulich mit.
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Wenn ich vorübergeh';
Das holde Frauenangesicht,
Nur heut', nur heut' versteck' es nicht,
Daß ich's noch einmal seh'!Im Fenster, an des Erkers Rand
Ein Weilchen bleibe stehn,
Und grüße mit der weißen Hand,
Die Aeugelein halb abgewandt,
Und laß dein Tüchlein wehn!Denn noch...
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Kopf, mein Kopf, wie warst du einstens
Wohlgeordnet, ruhig, friedlich!
Warst gar ähnlich einer Stube,
Wo die beste Ordnung waltet;
Alles liegt an seinem Platze,
Jegliches in seinem Fach.
Anders ist es, ach! geworden,
Ganz das Gegenteil von damals.
Seit die Liebe mich berückte
... -
Wie eine Rose, taugeschmückt, die Strahlen
Des neuen Morgens grüßt, erwachtest du,
Melitta; lächelst froh dem Tag entgegen,
Halb Kind, halb Jungfrau, blumenselig.
Der Frühlingsmorgen lockt dich in den Wald,
Bald hält sein kühles Dunkel dich umfangen,
Durch das nur flücht'ge Spuren lichten Goldes
Auf... -
Der Falter in die Glut;
Ob ihn die Flammen auch umfangen,
Er stirbt mit frohem Mut.Der Mensch begehrt mit gleichem Triebe
Zu enden seine Not.
Und seine Sehnsucht sucht dich, Liebe,
O Liebe, süßer Tod!Aus: Edmund Dorer's Nachgelassene Schriften
Herausgegeben von Adolf Friedrich... -
Sie klagte gehüllt in Schnee;
Doch wie du gingst vorüber,
Verschwand ihr Winterweh.Schneeflocken streute sie freudig
Wie scherzend zu deinen Füßen;
Sie glaubte, dir Blüten zu streuen,
Sie wähnte den Frühling zu grüßen.Sie kam nicht eher zu Sinnen,
Bis du vorübergegangen;
Nun... -
Mit Waffe nicht, die an die Waffe klingt,
Will Liebe je, um was sie kämpft, entscheiden;
Sie wird sich nicht in nied're Täuschung kleiden,
Mit dem die Schwachheit mit der Stärke ringt.Weil aber Kampf erst wahren Frieden bringt,
Kann sie zwar nicht der Trennung Streit vermeiden;
Doch will sie siegen nur durch eig'ne... -
Doch liegt in ihr des Reichthums Schatz verborgen;
So taucht aus bleicher Luft der gold'ne Morgen
So ruht in dürft'gem Grund der Edelstein.Nur, was du liebest, nennst mit Recht du dein;
Was Denken dir errang, was dir in Sorgen
Der Arm erschafft, hat dir Natur geborgen,
Das wird Besitz, nicht Eigenthum dir sein.... -
Das Herz ist stumm dem spähenden Gehöre,
Noch zweifelnd, ob es jemals kann genesen;
Doch schweigend offenbart es mehr sein Wesen,
Als wenn es Redekunst zum Hort erköre.Daß nicht ein Laut des Schatzes Hebung störe,
Sucht Liebe stets in Blick und Ton zu lesen;
Sie sehnt sich nicht nach Redeantithesen,
... -
Mit deiner Anmuth, deiner holden Nähe,
Scheint's mir, als ob ein leichter Hauch verwehe
Des Liedes Leben, das von dir berichtet.Von deiner Schönheit wird mein Lied gerichtet,
...
Und keine Kunst verhindert, wie ich sehe,
Daß ihm es besser, als dem Monde gehe,
Den stets der Sonne nahender Strahl vernichtet.