[5] Wohin?
Ich hört’ ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Thale rauschen
So frisch und wunderhell.
5 Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den Rath mir gab,
...
[5] Wohin?
Ich hört’ ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Thale rauschen
So frisch und wunderhell.
5 Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den Rath mir gab,
...
[97] Wohlauf.
Erwach mein Volk, heiß Deine Töchter spinnen
Wir brauchen wieder einmal deutsches Linnen
Zu deutschen Segeltuch. –
Der Herwegh rief’s – wir haben’s wohl vernommen
Wir stimmten an „das Lied der...
[109]
CLXXIV.
Wonach Hafis verlanget
Nur er allein und Gott im Himmel weiß es;
Denn ihm allein vertraut er
Sein schwaches Herz, sein sündiges, sein heißes.
5 Und nicht allein verzeihet...
Wonne der Wehmuth.
Trocknet nicht, trocknet nicht,
Thränen der ewigen Liebe!
Ach nur dem halbgetrockneten Auge
Wie öde wie todt die Welt ihm erscheint!
5 Trocknet nicht, trocknet nicht,
Thränen unglücklicher Liebe!
[125]
Worte der Liebe.
Worte der Liebe, ihr flüstert so süß,
Wie Zephyrswehen im Paradies,
Ihr klingt mir im Herzen nah und fern;
Worte der Liebe, ich trau’ euch so gern,
5 Streng...
[24] Wunsch.
Ich wollte, daß in Sturmesnacht
Die Mutter mich zur Welt gebracht,
Daß auf das Blitzen rings umher
Mein erster Blick gefallen wär’.
5 Ich wollte, daß sie nackt und bloß
Gebettet...
[149] Zöblitz, im Mai 1853.
Ein Pfingsten kam – o welche Festesfeier!
Der schöne Mai im hellen Blütenkranz
Zerreist des Himmels düstern Wolkenschleier,
Und zeigte ihn in seinem blau’sten Glanz...
Zu jenen zeiten wo noch die gottesgelahrten
In wunderbarem gedeihn ihre grösse bewahrten –
Erzählt man – war einst ein Weiser vom höchsten rang
Der auch die herzen der lässigsten bezwang
5 Und sie erregte bis in ihre schwärzesten grüfte..
Doch als er in die strahlen der himmlischen lüfte
Auf selber ihm fremden wegen gekommen war
Wohin sich nur...
[15] ZAUBER
(3)
Oft seh ich die heimliche Stube belebt,
so lebhaft erzählen die Wände;
ein liebliches Mädchen, halb Kind noch, hebt
dort zu der Madonna die Hände.
5 Ein tüchtiger Junge beim Vater steht,
der...
[45]
Zeus von Otricoli.
Leicht neigst du das Haupt und auf ernster Stirne
Thront gebietend dir der Vollendung Höchstes:
Edle Menschenanmuth mit Götterwürde
Machtvoll sich einend!
5...