• [77]

    Am Kinderbrunna.

    D Brunnastubathür ischt offa,
    S lockig Büable siehts und lacht,
    Däaffs doch endle au môl hoffa,
    Daß es d Kindla sieht, wo z Nacht
    5 D Hebamm äll der Muatar hollat
    Ussam...

  • [47] AM KIRCHHOF ZU KÖNIGSSAAL

    (Aula regis)

    Auf schloß das Erztor der Kustode.
    Du sahst vor Blüten keine Gruft.
    [...

  •      Am Kreuzweg wird begraben
    Wer selber sich brachte um;
    Dort wächst eine blaue Blume,
    Die Armesünderblum’.

    5      Am Kreuzweg stand ich und seufzte;
    Die Nacht war kalt und stumm.
    Im Mondschein bewegte sich langsam
    Die Armesünderblum’.

  • [37] Am Morgen nach einem Sturm.
    Im Molo di Gaeta.
    [27. April 1819]

    Hast einmal wieder gestürmt?
    Wildes, tobendes Element,
    Wider Erd’ und Himmel
    Feindlich kämpfend angerennt?
    5 Töricht! Fruchtlos!
    Sieh! Die Erde steht unbewegt
    Und der Himmel wölbt sich heiter glänzend,
    Lächelnd über sie und dich.
    Du aber bist taub...

  • [142] Am Schluß des Jahres 1849.

    Die Glocken hallen dumpf am Jahresende,
    In diesen schweren unheilvollen Zeiten
    Ins Grab die deutsche Freiheit zu geleiten –
    Ach! ohne Hoffnung daß ihr Los sich...

  • [51]

     Am Teich.

    Ich kenne dich, du schwarzer Teich,
    Genau weiß ich den Tag,
    Als eine Todte still und bleich...

  •      Am fernen Horizonte
    Erscheint, wie ein Nebelbild,
    Die Stadt mit ihren Thürmen,
    In Abenddämmrung gehüllt.

    5      Ein feuchter Windzug kräuselt
    Die graue Wasserbahn;
    Mit traurigem Tacte rudert
    Der Schiffer in meinem Kahn.

         Die Sonne hebt sich noch einmal
    10 Leuchtend vom Boden empor,
    Und zeigt mir jene Stelle,...

  • [127] Am längsten Tage.

    Dem Siegesfeuer gleich auf Bergesspitzen,
    Das aufwärts flammt bis in des Himmels Blau,
    So sieht man heut aus höchster Höhe blitzen
    Der Sonne Aug’, der königlichen Frau,
    5...

  •      Am leuchtenden Sommermorgen
    Geh’ ich im Garten herum.
    Es flüstern und sprechen die Blumen,
    Ich aber wandle stumm.

    5      Es flüstern und sprechen die Blumen,
    Und schau’n mitleidig mich an:
    Sey unserer Schwester nicht böse,
    Du trauriger, blasser Mann.

  • [117]

    Am sechsta Meza anna 83ge.

    As gôht a Lüftle rouh und denischt[1] lind,
    I moi’, dear Winter neamm gauh’ doch a’n End,
    Apate[2] weil au etli Stärla...