• Hört ihr mich von Amandens Reizen singen,
         So glaubt nicht, daß ein irrdisch Weib ich liebe.
         Entflohen aus dem niedern Land der Triebe,
         Erhebt zum Aether Sehnsucht ihre Schwingen.

    5 Dort weiß sie sich das Höchste zu erringen,
         Von dorther bringt sie mir die Gluth der Liebe,
         Und was ich rede, denke, dicht’ und übe,
         ...

  • [142] Einsame Wanderungen.

    Es hat mich oft hinausgezogen,
    In Nächten sternenlos und rauh,
    In der Novembernebel Wogen
    Und in ihr dichtes, feuchtes Grau;
    5 Es kam zu mir wie fernes Klagen
    Der...

  • [8] EINSAMER SPAZIERFLUG

    Nun ich wie gestorben bin
    Und wurde ein Engelein,
    Fliege ich über dein Wohnhaus hin.
    Häuschen klein.

    5 Die du als Witwe wieder umworben
    Sein magst,
    Da ich...

  • [47] Einsamkeit

    Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
    Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
    von Ebenen, die fern sind und entlegen
    geht sie zum Himmel der sie immer hat.
    5 Und erst vom Himmel fällt sie auf...

  • IN dieser Einsamkeit / der mehr denn öden Wüsten /
         Gestreckt auff wildes Kraut / an die bemößte See:
         Beschau’ ich jenes Thal vnd dieser Felsen Höh’
    Auff welchem Eulen nur vnd stille Vögel nisten.
    5 Hier / fern von dem Pallast; weit von deß Pövels Lüsten /
         Betracht ich: wie der Mensch in Eitelkeit vergeh’
         Wie / auff nicht festem...

  • [17] Einsamkeiten.

    Nun still, mein Schritt, im stillen Nebelfeld;
    hier rührt kein Leben mehr an meine Ruhe,
    hier darf ich fühlen, daß ich einsam bin.
    Kein Laut; kein Hauch; der bleiche Abend hält
    5 im dichten Mantel...

  • Einschränkung.

    Ich weiß nicht, was mir hier gefällt,
    In dieser engen kleinen Welt
    Mit holdem Zauberband mich hält?
    Vergess’ ich doch, vergess’ ich gern,
    5 Wie seltsam mich das Schicksal leitet;
    Und ach ich fühle, nah’ und fern
    Ist mir noch manches zubereitet.
    O wäre doch das rechte Maß getroffen!
    Was bleibt mir nun, als,...

  • [80] Einsiedlers heiliger Abend

    Ich hab’ in den Weihnachtstagen –
    Ich weiß auch, warum –
    Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
    Der ist ganz verkrüppelt und krumm.

    5 Ich bohrte ein...

  • [5]

     Einst.

    Ach wie war es leer und schaurig,
    Als ich einst die Straßen zog,
    Lebensmüde, sterbenstraurig,
    ...

  • [44] Einst

    Einst werden wir wie Frühling wehen,
    Und es verschattet sich der Horizont.
    Die Spitzen unsrer Lanzen gehen
    Wie Sterne nachts von Herzglut noch besonnt.

    5 Es wird Aurora unsre Stirn bekränzen...