• Ach edle Kostbarkeit der Ambra reichen Lüffte/
    Wie herzlich spielest du durch holde Heiterkeit!
    Es führt dein sanffter Wind nur balsamirte Düffte/
    Weil Flora den Geruch von ihren Blumen streut.
    So bald der sanfte West wird um die Blumen wehen/
    Wann sich die Hyacinth und Tulipane schwingt;
    So wird man höchst-vergnügt...

  • Vergnügter Ehestand! ihr angenehme Zeiten!
    Wo Lieb und Treue sich genau und fest verbindt/
    Da uns die schöne Zeit will edle Lust bereiten/
    Und was nur widrig scheint/ auch alsobald verschwindt.
    Der Wille ist vereint/ die Hertzen seyn verbunden/
    Dieweil die Liebe sie durch wahre Treu umschränckt/
    So zehlt man höchst...

  • Als bey der Apotheke ich neulich vorbey gangen/
    Gedacht ich bey mir selbst/ O grosser Wunder-GOtt!
    Wie läßt du deine Güt so herrlich uns empfangen/
    Da du uns Mittel schenkst zu lindern Schmertz und Noth/
    Und deine Krafft zeigt sich durch Kräuter/ Pulver/ Träncke/
    Wovon uns Panacee und Julep wird bereit;
    Der Krancke...

  • So bald Aurora wird die dunckle Nacht vertreiben/
    So bald ihr holdes Licht bricht an dem Himmel vor;
    So wird die Lerche nicht auf schwartzer Erde bleiben/
    Sie steiget langsam auf/ und schwinget sich empor;
    Sie hebt sich durch die Lufft/ und pfeiffet Morgen-Lieder/
    Ein kräuslendes Gethön mit Anmuth angefüllt/
    Der...

  • 1.
    Lobe GOtt mein Hertz mit Freuden/
    Lobe ihn von Hertzens Grund;
    Dencke an die alten Zeiten/
    Wie er dich auf diese Stund
    Hat erhalten und geführet/
    Daß kein Unfall dich berühret.
    Ach! so rühme seine Treu/
    Welche alle Morgen neu.


    2.
    Schickt...

  • Schöne Flora, deine Blicke
    Strahlen mich mit Freuden an;
    Weil ich mich an dir erquicke/
    Mehr auch/ als ich sagen kan.

    Deiner Stirne weise Lilgen/
    Und der Rosen-rothe Mund/
    Kan mir allen Schmertzen tilgen/
    Und vergnügt mich alle Stund.

    Deine Purpur-rothe Wangen/...

  • Komm! Flora komm/ bring die edle Frühlings-Zeiten!
    Dein Blumen-Beth ist was das Auge selbst belebt;
    Wo man der Lilgen Pracht sieht stehn auf allen Seiten/
    Wann auf dem Atlaß-Blat die kleine Biene schwebt.
    Und wird Aurora dann des Titans Strahlen küssen/
    So läßt sie Perlen-Thau auf Rosen-Blätter fliessen.
    ...

  • Wie die Seele einst aus Gottes Schöpferhand
    ungeteilt in ihrem Sein hervorgegangen,
    wie ich schlummernd sie im Mutterschoß empfangen
    und ihr gottgewolltes Urbild nicht gekannt,

    so - nachdem des Lebens und des Leidens Macht
    ihre reinen Kräfte teilte und zerstreute,
    trennender Gewalten schon erles'ne...

  • Alle Zeit und Weile nimmt ein Ende.
    Ach, die wonnevollen Stunden gleiten
    wie die bittren bald in Dunkelheiten -
    so die Zeit, da deine lieben Hände
    mein Geschick umspannten, ging zu Ende.

    Ja, die erdenschönste Nacht von allen
    unaufhaltsam ist sie doch gleich denen,
    die da ziehn im...

  • I.
    Wenn von uns einer
    die schauernden Glieder gestreckt hat, -
    einer, der doch des anderen Süße
    und Pracht und Schönheit in seinem stillen Menschenbildnis
    als der Erde Wunder beschlossen, -
    wenn von uns einer,
    gottgetroffen, die Glieder gestreckt hat ...
    wie dann wird der andere stehen...