(1788)
Laut heulet der Sturmwind
Im luftigen Haupt
Der zitternden Espe -
Es brausen die Wogen
Ans zackigte Ufer,
Weit...
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Wie wenn die Frau dem Mann was stickt,
Sie meint, es soll geheim geschehen,
Doch hat er alles längst erblickt.Bist du auch fern so manche Weile,
Du siehst mir doch hinein ins Blatt,
Ich schreib' dir keine einz'ge Zeile,
Die nicht dein Geist erraten hat.Du bist so bei mir jede Stunde,
In... -
Du Schmeltz Glas schwartz als Pech, das du umkettelt hast
Die Lilgen weisse Hand, und zehnmal umgefast:
Ich zürne doch mit mir, ob meiner Farbe du,
Die mein Betrübnüs zeigt, gleicht triffst am nechsten zu:
Nicht mache dich so groß: Du bist und bleibest Glas:
Die Reiffen sind zu schlecht umb ein so edles Faß.
Ach... -
Wieder naht in meinen Träumen
Deine rührende Gestalt.
Würd' ich auch im Zeitenschäumen,
Ungezählte Jahre alt,
Unvergessen blieb dein Bildniß,
Mich umtönt ein Klagechor,
Daß ein Eden ward zur Wildniß,
Daß den Himmel ich verlor.
Wie ein Genius lichter Tugend... -
Auf meinen Wimpern liegt's wie Blei,
Die müden Glieder schwanken,
Im Knäul verworrner Träumerei
Verenden die Gedanken.
Der Tag war freudlos zugebracht,
Drum vor dem Schlafengehen
Wünsch' ich mir selbst zur guten Nacht,
Im Traume dich zu sehen.
All mein Erinnern werde... -
Behüte unsre wilden Herzen
Mit Deines Friedens sanfter Macht;
Du hast so oft auf unsre Schmerzen
Der Liebe mildes Licht gebracht;
O breite über unsre Wonne
Dein friedevolles Angesicht,
Daß unter dieser Last von Sonne
Das schattenreiche Herz nicht bricht.
... -
Flattre Du um meine Schmerzen,
Wie das Licht die Nacht umsäumt.
Trinke Du von meinem Herzen,
Das den Traum des Lebens träumt.
Saug' Dich voll an meinen Blüthen,
Alles Süße gönn' ich Dir.
Und ein Gott mag Dich behüten,
Alles Gift, das laß Du mir!... -
Wenn ich des Nachts in meinen Kissen ruhe
Nicht schlafend noch, doch träumend und die Lider
Geschlossen - wenn die schweifenden Gedanken
Dann bis zu dir gelangt sind, muß ich immer
Die Augen wieder öffnen, gleich als wär' es
Noch Tag, als stündest du vor mir - denn einzig
In Blicke kann sich all die Lieb' ergießen,... -
Du zaudertest - dem holden Munde
War jeder Wunsch voraus gewährt,
O hättest du in jener Stunde
Doch Größeres von mir begehrt!
Ach! meinem dienstbefliss'nen Drange
Dünkt deine Bitte allzu klein,
Da längst ich selber schon verlange
Ein Wort des Herzens dir zu weih'n!
... -
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen verdaut.
Man sollte kurz vorm Schlafengehen
Nichts essen. Auch war ich gestern bezecht.
Doch warum träume ich immer nur schlecht,
Nie gut. Das kann ich nicht...