• Kunde von dir, o Seligkeit,
    Sie trifft mein Herz wie Zauberschlag!
    So wie die Schwalbe Frühlingszeit,
    Wie Morgenroth den neuen Tag,
    So kündet was du mir geschrieben,
    Dein treu unwandelbares Lieben.

    Ein Blatt von dir,  o süßes Glück,
    Es zaubert wie ein holder Bann
    In meine Arme dich zurück,...

  • Der reinen Liebe ist das ganze Leben
    Rings aufgethan gleich einem offnen Buche,
    Sie weiß mit ihrem frommen Zauberspruche
    Sich über Welt und Zeit hinwegzuheben.

    Sie schmückt die Kinder, die ihr sind gegeben,
    Die Wünsche, mit der Hoffnung grünem Tuche,
    Und späht, als ob sie ew'gen Frühling suche,...

  • Was Heilige verehren
    Und Bilder an Altären -
    Jetzt ist es mir enthüllt,
    Seit, Wonne meinen Blicken,
    Mit trunkenem Entzücken
    Dein Bildniß mich erfüllt.

    Es lächelt mir entgegen,
    Es ist mein Glück und Segen,
    Mein Stern, mein Talisman;
    Es mildert meine Leiden,...

  • Es ist nicht anders möglich:
    Wenn so aus vollem Herzen
    Mit brennenden Gedanken
    Der Liebende der fernen
    Geliebten denkt, -
    Daß nicht zur selben Stunde
    Sein Sinnen und Verlangen
    Sich wie ein magisch Licht
    Auf ihre Seele senkt.

    Das sind die Zauberdrähte
    ...

  • Wie der Weinstock im Herbste
    Voll Trauben hängt,
    So ist meine Seele
    Voll Gedanken an dich.

    Wie die Mutter jammert
    Um ihr verlornes Kind,
    So seufzt und sehnt sich und klaget
    Mein Herz um dich.

    Als ich dich hatte,
    Dir liebend gesellt,
    Dein...

  • Gedanke, dessen Glück in Worte nicht zu fassen:
    Du, du mein Weib, du mein!
    Ich kann ihn denken kaum und nicht zu denken lassen
    Vor Seligkeit und Pein.

    Aus einem Meer von Elend sich emporzuringen
    In Licht und Sonnenschein;
    Ein armer Wurm, getragen jetzt von leichten Schwingen,
    Die Engel ihm...

  • Unvergeßlich, ohnegleichen,
    Schön und leuchtend wie das Glück,
    Doch dem Wunsch nicht zu erreichen
    Und entzogen selbst dem Blick!

    Erst die Sonne meiner Tage,
    Die an ihr sich neu belebt;
    Jetzt die niegestillte Klage,
    Die das wunde Herz durchbebt.

    Ach, wer noch als...

  • Siehe doch nur
    Liebliches Kind,
    Blumen der Flur
    Schaukelt der Wind.
    Nickest auch du
    Freundlich mir zu,
    Leuchtet mein Blick
    Segen und Glück.

    Taubengegirr,
    Lerchengetön,
    Blumengeflirr,
    Mai, du bist schön!
    Aber dein Glanz
    ...

  • Doppelt reizend sind die Frauen,
    Wiegt der Tanz sie hin und her,
    Wunderlieblich anzuschauen,
    Wie ein buntes Blumenheer.

    Dort die edlen Rosenarten,
    Tulpen findet hier der Blick,
    Zwischendurch der grüne Garten
    Voll Entzücken und Musik.

    Kronen reicherblüht und offen,...

  • Lose Rose an dem Stocke,
    Rings von Düften reich umringt,
    Gleicht sie nicht der Purpurglocke,
    Die von stiller Lust erklingt?
    Ist die Rebe am Geranke,
    Das um Stäbe dicht sich schwingt,
    Nicht ein fröhlicher Gedanke,
    Uns bedeutend: Menschen trinkt?

    Doch gepflückt vom grünen Stengel...