• [79] An ein sterbendes Kind.

    So wandle denn, von Thränen und von Küssen
    Begleitet, deine Bahn;
    Ein kleiner Engel geht voran,
    Und leuchtet dir in deinen Finsternissen.
    5 Des Engels Haupt ist sanftes...

  • Wie Gottes Athem seine Fluren fächelt,
    so wird es leicht und licht
    in diesem klaren Angesicht.
    Es hat die Erde gern
    5 und schwebt ihr fern
    und liebt und lächelt.

    [50] Und Gottes...

  • #EANF#

  •      Ich denke noch der Zaubervollen,
    Wie sie zuerst mein Auge sah!
    Wie ihre Töne lieblich klangen,
    Und heimlich süß in’s Herze drangen,
    5 Entrollten Thränen meinen Wangen, –
    Ich wußte nicht wie mir geschah.

         Ein Traum war über mich gekommen:
    Als sey ich noch ein frommes Kind,
    Und säße still, beim Lämpchenscheine,
    10 In...

  • [80]
           An eine Sängerin.

    Töne länger, Silberstimmme! klage
         Seelenwohllaut tiefer mir in’s Herz!
    Ach! wie Augenblick’ entflöhen Tage
         Mir in Thränen, mir bei Orpheus Schmerz...

  • [88] An eine Sängerin

    Steh! Weile! Blick in meine Seele herüber!
    Frage mich, frage: Was ist dein Gesang?
    Ich will’s...

  • [74] An eine grausame Geliebte

    Hetz deine Meute weit über die Berge hin,
    Sie kehrt wieder von Schweiß und von Staub bedeckt.
    Gib ihr die Peitsche, gewaltige Jägerin,
    Sieh, wie sie dir winselnd die Füße...

  • An eine junge Mahlerinn.

    Geliebte! für die Kunst des Raphael geboren,
    Wirst du nicht Bildnerinn von Thieren, Holz und Stein;
    Nein, Wesen mahlest du, die Gott sich auserkohren
    Dem Unerschaffenen am ähnlichsten zu seyn.
    5 Du sprichst ein schöpferisches: Werde!
    Und zauberst durch des Pinsels Allgewalt
    Die seelenvolleste Gestalt
    Aus...

  • Schlummre sanft! Um dich, du Engel, müssen
         Himmelspalmen Kühlung wehn;
    Blümchen dir im Quell des Lebens sprießen,
         Und dein Schutzgeist um dich stehn!

    5 Milde Träume lieblich dich umschweben,
         Ach! und deines Dichters fernes Bild
    Dich in nie gewohnter Näh’ umschweben
         In der Dämm’rung Nebel eingehüllt!

    Daß verschleyernd...

  • [27] An einem Teiche
    Schlich eine Schleiche,
    Eine Blindschleiche sogar.
    Da trieb ein Etwas ans Ufer im Wind.
    5 Die Schleiche sah nicht was es war,
    Denn sie war blind.
    – – – – – – – – – – – – –
    ...