• O stirb noch nicht, Du meine treue Liebe,
    Der ich von je die Seele ganz geweiht!
    Damit ein Engel noch der Erde bliebe,
    Der Blumen mir in manche Dornen streut;
    Verlisch mir nicht, Du meines Lebens Licht!
    O stirb noch nicht!

    O stirb noch nicht, o Du mein fester Glaube:
    Daß Einer bleibt, wenn...

  •  
    Es lächelt jeden Morgen
    Die Sonne rot wie Blut
    Der feuchten Erd' entgegen:
    "Wein' nicht, ich bin dir gut!"

    Im Wasser, fern der Heimat,
    Ein stiller Schläfer ruht,
    Doch streicht die Nix' sein Antlitz:
    "Wein' nicht, ich bin dir...

  •  
    O mart're meine Seele nicht,
    Daß sie, so schweigsam still,
    Selbst unter deinem Sonnenkuß
    Sich noch nicht öffnen will.

    Die Liebe ist ein eigen Ding,
    Kommt oft von ungefähr,
    Und wer auf Bergeshöh'n sie sucht,
    Dem schlummert...

  •   So bist du nicht verloren,
    So warst du dennoch mein!
    So bin ich nicht verloren,
    So bin ich wieder dein!

    Ich ging in mir verloren
    Weit in die Welt hinein,
    Ich ging mit tausend Toren
    Und fand mich ganz allein.

    Ich hatt’...

  • Es ist nicht zum Gewitter gekommen
    Das köstlich erschüttert und befreit.
    Nun sind die Seelen bang beklommen . . .
    Der Flieder hat sich matt geduftet,
    Die Blätter hängen schlaff und dunkel –
    Es ist nicht zum Gewitter gekommen.
    Die Vögel haben sich müd gesungen,
    Die Tulpen spreizen matt die Kelche auf,...

  • O sag' mir nicht nicht, daß du mich liebest,
    Gieb mir die Hand und sieh mich an
    Und in den Augen will ich's lesen,
    Was ich dem Wort nicht glauben kann.

    Doch nein, schließ auch die Wimpern beide,
    Denn aus des Auges Tiefe blinkt
    Ein blasses Antlitz mir entgegen,
    Das wehrend mich von dannen...

  • Nein, nicht mit Weinen und mit Klagen
    Sei diese Stunde hingebracht,
    Nur Eine Träne laß dir sagen,
    Wie dunkel meines Herzens Nacht!
    Laß tief mich dir ins Auge sehen,
    Von langen Jahren les' ich drin -
    Dann will ich stille weitergehen,
    So still wie ich gekommen bin.

    Du hast den...

  • Und wenn es Gott nicht anders will
    Und muß es denn geschehen,
    Wolan, so laß mich stumm und still
    Aus deinen Armen gehen.

    Und sage mir kein Abschiedswort
    Und wein' auch keine Zähre;
    O denke, wenn ich von dir fort,
    Daß ich gestorben wäre!

    Schwebt dann mein Geist in...

  • Anmuth gürtet deine Lenden,
    Schönheit blüht um deine Glieder;
    Schultern, die vor Weiße blenden,
    Ziehen dunkle Locken nieder.
    Wenn in deine Zauberkreise
    Mächtig mich dein Auge zieht:
    Zürne nicht, daß ich dich preise,
    Hochbeseligte! im Lied.

    Wenn der junge Frühling wieder...

  • O nein, ich kann nicht so finster es seh'n:
    Ich liebe das Leben, das Leben ist schön.
    Ich liebe des Sommers hellgoldige Macht,
    Ich liebe des Winters weißglänzende Pracht;
    Ich liebe das Fluthen im hastigen Strom,
    Der grünenden Wälder tiefheiligen Dom,
    Das Brausen der Lüfte, das Flüstern im Ried,
    Der Vögel...