Johanna Ambrosius

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    Du hast zu mir gehalten
    Als alles mich verließ,
    Als selbst die eig'ne Mutter
    Ihr armes Kind verstieß.

    Verlassen und verloren,
    So ging ich durch die Nacht,...

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    Du gabst mir einmal eine Rose,
    Mir ist, als ob ich's säh',
    Und, als ein Dorn mich blutig ritzte,
    Sprachst bebend du: "That es dir weh?"

    Dein Tüchlein legtest auf die...

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    Du fragst, warum ich weine?
    Hab' ich dir nie gesagt,
    Warum im Mondesscheine
    Die Nachtigall tief klagt?

    Sie schaut des Mondes Helle,
    Sehnsucht hebt ihre...

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    Die Nachtigall klaget
    Im Fliederstrauch,
    Es koset und schmeichelt
    Der Frühlingshauch.
    Zur Rose zog er,
    Sie war sein Lieb:
    Nun öffne den Kelch, du,...

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    Der Mond geht auf! Noch einmal holt tief Atem
    Der Wind und legt sich müde dann zur Ruh;
    Die Blümlein alle falten fromm die Hände
    Und schließen langsam ihre Augen zu.
    Ein...

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    Der Kuß, der auf dem Mund dir lag,
    Ich hab ihn mir genommen,
    Nun jauchz' ich wie ein Vöglein froh,
    Was kommen will, mag kommen!

    Wem Götter bieten einen Trunk,...

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    Ach, bindet mir die Hände doch
    Mit festen Eisenketten,
    Sie könnten sonst ein liebes Haupt
    An meinen Busen betten.

    Und mauert auch das Herze ein
    Und schlagt...

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    Zarte, maiengrüne Liebe,
    Denk' ich dein, wird mir das Auge feucht;
    Bist wie eine weiße Taube,
    Die man durch die Wälder scheucht.
    Bist wie Heimatglocken süßer Morgensang,...

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    Wie lange ich gesucht dich hab',
    Nun endlich doch gefunden!
    Seit dein Wort meine Seele traf,
    Genas ich meiner Wunden.
    Des ersten Glückes feurig Rot
    Durchflammt...

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    Weißt du noch, mein liebes Kind,
    Als wir von einander gingen?
    Hell drang durch die Abendluft
    Einer Glocke frommes Klingen.

    Haben uns kein Wort gesagt,...