Laß dich wieder, und immer wieder
mit meinen Worten umarmen.
Laß sie um dich legen,
wie du um mich hüllst
den Mantel,
wenn wir an kühlen Herbstabenden
über die Felder gehn,
wo sich die Nebel
...

Meere sind zwischen uns und Länder und Tage.
Aber ich weiß,
Du wartest auf mich
Jetzt und immer.
Wissend und gut.
Meere sind zwischen uns und Länder und Tage.

Ich sehne mich nach dir,
Nach...

Müd und wirr lieg ich im Fieber.
Welt und Leben dämmert fern.
Immer träum ich dich, du Lieber.
Durch mein Fenster scheint ein Stern.

Meine weißen Hände liegen,
Tote Tauben, auf der Decke.
Und ich sehe...

Melodie!
Schöne Vertraute der liebenden Seele,
Mit der sie tauchet in's Meer der Empfindung,
Mit der sie schwebet über die Sonne,
Hoch über der Sterne harmonischen Tanz;
Melodie! komm' herab! komm' von dem Himmel,
Wo...

Wülfingerode bei Nordhausen, am 9. Februar 1785

Die Kraft des Geistes, über Land und Meer
Sich hin zu schwingen zum entfernten Freund,...

Der Abend sinkt,
Kein Sternlein blinkt,
Am Himmel winkt
Der Mond uns nicht
Mit mildem Licht.

Die Nacht ist kalt;
Der Hohlweg schallt;
Es saust der Wald,
Es rauscht der Bach...

Wann er die Seele mir einnimmt,
Der einzige große Gedanke,
Wie sie im Taumel der Wonne dann schwimmt!
Wie mir ein Feuer die Adern durchglimmt!
Wie ich bald steh' und bald wanke,
Wenn ich denke in Freud' und in Not:
...

Schlummre, Bübchen, schlummr' im Schoß
Deiner Mutter sorgenlos;
Keine Mücke nahet sich,
Meine Liebe wacht für dich.

Für uns beide wacht der Herr,
Kind und Mutter schützet er;
Seine Kindlein klein und groß...

An Dora

Röthliche, goldbesäumte Wolken hüllen
Ihre Stralen nicht mehr! Sie kommt, die Sonne!
Blickt allgütig lächelnde Freud' und junges...

Anakreons zwölfte Ode

Wie soll ich dich bestrafen,
Du plauderhafte Schwalbe?
Soll ich die leichten Schwingen
Dir kürzen?...