• Der Naturkreis.
    Alles, du ruhige, schließt sich in deinem Reiche, so kehret
         Auch zum Kinde der Greis, kindisch und kindlich, zurück.

  • Der Nebel hangt traurig vom Himmel herab,
    Verdeckend das Bächlein, das Frohsinn mir gab,
    Wie trüb die Natur, die so froh kürzlich war,
    Seit Winter beschließet das alternde Jahr.
    5 Die Wälder sind kahl nun, die Wiesen sind braun,
    Der Frohsinn des Sommers nun nimmer zu schau’n;
    Allein laßt mich wandern und denken allein,
    Wie flüchtig die Zeit und...

  •    
                        Der Neid.

         Neide nicht, o junges Mädchen,
    Deiner Schwester Lieblichkeit.
    Ahme nicht mit Feuerzorne
    Nach, was die Natur verbeut.

    5      Eine Blume, noch im Werden
    Sah die Lilje vor sich stehn
    Und vergessend ihrer selber:
    (Denn auch sie war hold und schön;)

         Neidet, zürnt sie, brennet ängstig...

  • [159] Der Neugeborene.
    Nach Adrien Dézamy.
    (1883.)

    In eines Arbeitsmanns Daheim! – Im Bett,
    Dem weißen, saubern, ruht sie ernst und bleich,
    Die junge Mutter; ärmlich aber nett
    Hält diese Frau ihr...

  • [8]  Der Neugierige.

    Ich frage keine Blume,
    Ich frage keinen Stern,
    Sie können mir nicht sagen,
    Was ich erführ’ so gern.

    5      Ich bin ja auch kein Gärtner,
    Die Sterne stehn zu hoch;
    Mein...

  • [17] DER NOVEMBERTAG

    Kalter Herbst vermag den Tag zu knebeln,
    seine tausend Jubelstimmen schweigen;
    [...

  • [83]

    Der Ochsabua.

    S Hairle[1] gôht im Esch[2] spaziara,
    Thuat sei’ Predig ei’studiara,
    S Dächsle zottlat hinta drei’,
    Guckt in älle Löcher nei’.

    5 S...

  • [255] Der Osterhase.

    Der Has, der Has, der Hase,
    Hat uns gelegt im Grase
    Viel Eilein, gelb und roth,
    Will hinter Stauden und Hecken
    5 Er eilig sich verstecken,
    So hat es keine Noth,
    ...

  • DER PANTHER
    IM JARDIN DES PLANTES, PARIS

    Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
    so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
    Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt.

    5 Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
    ...

  • Verflucht der Mann, elend an Geist und Leib,
    Der kriechend Unterthan tyrann’schem Weib!
    Der keinen Willen hat, als nur den ihren,
    Der sie die Wirthschaft läßt und Kasse führen;
    5 Der ihr des Freund’s Geheimniß muß erzählen,
    Soll sie ihn Abends nicht zu Tode quälen.
    Hätt’ ich solch’ Weib, ich sag’ es ohne Scherz,
    Ich bräch’ den Sinn ihr, oder...