• Daß lieblich du erheiterst meine Tage,
    Ich muß es dir, mein artig Mädchen, lassen.
    Du streuest reich auf meine Lebensstrassen
    Die schönsten Blümchen - was ich redlich sage.

    Doch Eines treibt mich stets zu neuer Klage:
    Daß du mich abhältst, Großes anzufassen
    Und aufzubaun ein Werk, das wie die Massen...

  • Des ew'gen Zwistes endlich müde,
    Schloß eines Tages der Verstand
    Ein Freundschaftsbündnis mit dem Herzen,
    Und beide gingen Hand in Hand.

    Und als sie gar nicht weit gegangen,
    Da trat heran ein armes Kind,
    Das bat um eine kleine Gabe -
    "Da hast du", rief das Herz geschwind.
    ...

  • O komm zurück, mein Leben,
    O komm zu mir zurück!
    Ich will dir alles geben -
    Herz, Seele, Leben, Glück!

    Und einsam will ich sterben;
    Nur meine Lieb nimm an!
    Die will ich nicht begraben,
    Weil sie nicht sterben kann!

    aus:...

  • Nach ihrem Bilde im neuen Museum zu Berlin

    Auf dem Götterwagen* ziehet
    Freia durch die Welt einher -
    Thränenlos ihr Antlitz glühet
    Bang in Schmerz und sorgenschwer.

    Mit dem Schmuck der...

  • (Zum Vermählungsfeste der **)

    Dichter bestreuen den Pfad der Liebe mit himmlischen Rosen,
    Frühling schmücket die Flur, des Herbstes Segen die Bäume;
    Aber es sinket vom Himmel
    Weder Blume noch Frucht herab....

  • (Den 13. Okt. 1796)

    Viele haben, o Bester, dir Liebes und Gutes erzeiget,
    Ehe noch neben dir ging die geliebte liebende Gattin,
    Ehe noch diese Hände dir Stärkung reichten, mein Auge
    Friede weinte dem Streit, von...

  • (1794)

    Schöner Himmel, hast du keine Freude
    An der schönen Frühlings-Erde!
    Schau sie an, mit deinen tausend Augen,
    Schau sie an, und lächle!

    Jede Blume
    Duftet lieblich
    Zu dir auf....

  • Ein Lied
    (zu singen im Kreise der allzukühnen Weltreformatoren)

    Solo
    Ihr strebet und ringet
    Zum Ziele der Menschheit,
    Doch selten aus Liebe
    Für's herrliche Ziel!

    Ihr...

  •  

    Ich glaub' an Gott von ganzem Herzen,
    Denn dieses Herz verkündigt Ihn! -
    Er ist im Himmel, ist auf Erden,
    Wohin der Geist des Menschen schauet
    Voll Sehnsucht oder heil'ger Ruh,
    Spricht Gottes guter Geist ihm zu! -

    Blumen...

  • 10.

    10.
    Ich sah dich stehn an steilem Bergeshange,
    Der Wald verstreute weiße Blüthenflocken,
    Vielstimmig scholl der Vögel trautes Locken,
    Die Sonne neigte sich zum Niedergange.

    Der Windhauch küßte neckisch deine Wange
    Und spielte sanft in deinen dunklen Locken,
    Du aber lauschtest fernen...