• Es hält mich fest, ich kann ihr nicht entrinnen,
    Wie auch die Seele mich im Busen warnt;
    Sie hält mein Fühlen fest, mein Thun, mein Sinnen,
    Mit ihrer Reize süßem Netz umgarnt!

    Die liebliche Gestalt und die Bewegung,
    Das Antlitz mit dem blassen Rosenlicht,
    Vor Allem doch des Geistes klare Regung,...

  • Einst bist du fest an mir gehangen,
    Nur fester, weil du es geahnt,
    Daß seelentiefer dein Verlangen,
    Daß unstät mich das Leben mahnt.

    Mir reichte Phantasie den Becher
    Und süßer, goldner Liebeswein
    Schien für den sehnsuchtsvollen Zecher
    In jedem Weib bereit zu sein.

    Du...

  • O welch ein liebes Wandern
    Mit einem schönen Kind,
    Von einem Thal zum andern,
    Durch Wälder und durch Wind.

    Bald seliges Umfassen,
    Dann stummes Weitergeh'n,
    Gedanken schwärmen lassen,
    Sich in die Augen seh'n.

    Es musiciren heiter
    Die Vögel im Geäst -...

  • Dieser Stunden Seligkeit
    Trinke kühn mit durst'gem Munde;
    Nimm sie auf die schöne Zeit
    In dem tiefsten Seelengrunde.

    Nah an Wonne grenzt das Leid;
    Sollten Wandlung wir erfahren,
    Tröstet uns die schöne Zeit,
    Da wir einst so glücklich waren!

    ...

  • Du ließest, Herr! mich schön und blühend werden,
    Aus meinem Spiegel glänzt ein schlankes Weib,
    Du schmücktest mich mit lieblichen Geberden,
    Mit schwellend süßem Reiz den jungen Leib.

    Du gabst das Finst're deiner Nacht den Haaren,
    Den Sternenglanz in meiner Augen Nacht,
    Des Busens weißen Rosen zu...

  • Erzähle mir.
    Geflüchtet aus des Tages Lärmen,
    Erfüllt von Sehnsucht nur nach dir,
    Ich komme, Kind, mit dir zu schwärmen.

    Erzähle mir.
    In deiner Locken dunklem Schleier,
    An deinem Busen ruh' ich hier
    Und athme wieder froh und freier.

    Erzähle mir,
    Was dich...

  • Ich bin allein, und trüb und trüber
    Hüllt sich die Seele mir in Leid,
    Nur dunkle Wolken zieh'n vorüber
    An meiner bangen Einsamkeit.

    Ihr stummen Wand'rer in den Lüften,
    Mitleidvoll dunkel schaut ihr her,
    Nahmt Abschied ihr in Heimatklüften
    Von schwesterlichen Quellen schwer?
    ...

  • Es zieht den hellen Strom hinüber,
    Ein holdes Mägdlein sitzt im Kahn,
    Ein Wand'rer träumt ihr gegenüber,
    Ihr Antlitz glüht, sieht er sie an.

    Sie wagt den Blick nicht aufzuschlagen,
    Schaut nur sein Bild an in der Fluth,
    Und etwas traulich ihr zu sagen,
    Fehlt ihm das Wort, fehlt ihm der Muth....

  • 1.
    Die Erde eilt, daß sie sich festlich kleide;
    Den grünen Mantel hat sie auserkoren,
    Besetzt mit reichem, köstlichen Geschmeide.

    Schon schmiegt er prunkend sich um ihre Glieder,
    Und freundlich blickt sie aus dem...

  • Um den holden Götterknaben,
    Amor, einen Thron zu bauen,
    Schritten durch die Blumenauen
    Leicht die Grazien daher
    Schlummernd ließen sie den Kleinen,
    Den sie pflegten und bewachten;
    Darum eilten sie, und dachten
    Auf die schnelle Wiederkehr.

    Als sie nun mit leisem Schritte...