• [60] Verzeiht.

          Verzeiht den Anekdotenkram
    Und daß niemals ich einen „Anlauf“ nahm,
    Auch niemals mit den Göttern grollte,
    Nicht mal den Staat verbessern wollte,
    5 Nicht mal mit „sexuellen Problemen“
    ...

  • Vice Versa

    Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
    des Glaubens, niemand sähe diese.

    Doch, im Besitze eines Zeißes,
    betrachtet voll gehaltnen Fleißes

    5 vom vis-à-vis gelegnen Berg
    ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.

    Ihn aber blickt hinwiederum
    ein Gott von fern an, mild und stumm.

  • [192] Victoria regia.

    Ein holdes Bild aus der Romantik Tagen
    Will noch einmal sich uns verkörpert zeigen,
    Aus stillen Wasser holde Blüten steigen
    Und schwimmen, von den Wellen sanft getragen.

    5...

  • [49] Viel gesiebt

    Ich habe versucht, einen Wind einzufangen.
    Aber ich fand das Gefangene nicht.

    Ich bin durch tiefe Wälder gegangen,
    Wo der Wind ganz tief mit den Wipfeln spricht,
    5 Wipfeln von ganz...

  • [109] Vier Treppen hoch bei Dämmerung

    Du mußt die Leute in die Fresse knacken.
    Dann, wenn sie aufmerksam geworden sind, –
    Vielleicht nach einer Eisenstange packen, –
    Mußt du zu...

  • [85] Vier Worte

    Der du als Proletar geboren –
    Wenn du geschnitzt aus echtem Holz,
    So geht dir nimmermehr verloren
    Der Seele selbstbewußter Stolz,
    5 Denn mag dir noch so vieles mangeln,
    Stolz darfst du sein...

  • Viertes Fragment.

    Sprich, du liebliche Freundinn, wer wieß dir die Pfade des Rechten,
         Die du freundlich und leicht wandelst mit sicherem Tritt?
    „Geh’ ich die Pfade des Rechten? Ich weiß es nicht, aber es freut’ mich,
         Daß mein Walten und Thun recht dir und löblich erscheint.“
    5 Wie? Nie schien es dir schwer auf deinem Wege zu wandeln,
         ...

  • [48] VIGILIEN

    I

    Die falben Felder schlafen schon,
    mein Herz nur wacht allein;
    der Abend refft im Hafen schon
    sein rotes Segel ein.

    5 Traumselige Vigilie!
    Jetzt wallt die Nacht durchs Land;
    der Mond...

  • #EANF#

  • So, Mutter, Dank! So fühl’ ich deine Hand.
    Oh, sie befreit von Nacht und Vaterland!
    Ich athme Wald und heimatliches Glück.
    Wie führst du mich in deinen Schoß zurück.

    5 Nun ist der Donner dieser Nacht verrollt.
    Ich weiß es nicht, was sie von mir gewollt.
    O Mutter, wie dein guter Morgen thaut!
    Schon bin ich da, wo Gottes Auge blaut.