Verzeiht

      Verzeiht den Anekdotenkram
Und daß niemals ich einen „Anlauf“ nahm,
Auch niemals mit den Göttern grollte,
Nicht mal den Staat verbessern wollte,
Nicht mal mit „sexuellen Problemen“
Gelegenheit nahm mich zu benehmen.

     Der faßt es so, der anders an,
Man muß nur wollen, was man kann,
Mir würde der Weitsprung nicht gelingen,
So blieb ich denn bei den näheren Dingen,
Drei Schritt blos, – – ich weiß, es ist nicht viel,
Aber Freude giebt jedes erreichte Ziel.

Collection: 
1905

More from Poet

  •    1853

    Ich hab' darüber nachgedacht
    (Nachdenken immer nützt und frommt!)
    Und hab' gefunden über Nacht,
    Woher der Name »Minna« kommt;
    Feststeht es meinem Sinne,
    Daß Minna kommt von Minne,
    Und legst...

  •  
    »Es geht nicht mehr im fremden Lande,
    Die Welt birgt nur ein Paradies,
    Das liegt daheim am Meeresstrande,
    Wo ich mein trautes Liebchen ließ.

    Ich kann das Herz nicht länger zügeln
    Und nicht regieren meinen...

  •    (An Minna)

    Es floß ein Bach durch Waldesgrün,
    War lauter, klar und rein,
    Viel Blümchen an dem Bache blühn,
    Und alle nett und fein.

    Doch tut er stets, als säh' er nicht
    Die Blümchen um ihn her,
    Des...

  •  
    Du siehst, es bleibt mit mir beim alten,
    Trotz mancher bittern Neckerei;
    Versprechen - und Versprochnes halten -
    Ist mir noch immer zweierlei.

    Und daß dir alle Zweifel schwinden
    An meinem Unverändertsein,...

  •  
    Dort unter dem Kastanienbaum
    War's einst so wonnig mir,
    Der ersten Liebe schönsten Traum
    Verträumt' ich dort mit ihr.

    Dort unter dem Kastanienbaum
    Ist's jetzt so traurig mir,
    Dort gab ich...