Es liegt ein Traum auf der Haide,
Es weht im Walde ein Duft,
Ein Lied schwebt über dem Wasser,
Ein Klingen ruht in der Luft.
Ich möchte vor Wonne mich schwingen
Empor in ein Meer von Licht,
Ich möchte weinen und singen,
Bis mir das Herz zerbricht.
Mein Herz ist wie...
-
-
Nun schwellen die roten Rosen,
Nun hab' ich im Lenzgelüst,
In Jubel und Windestosen
Mein schauerndes Lieb geküßt.
Es liegt ein Traum auf der Heide,
Am Rain webt Sommerduft,
Es rauscht aus goldnem Getreide
Die Lerche hoch in die Luft.
O nimm auf deinen Schwingen,... -
Gedenkst du, mein Lieb, der Zeiten,
Da sehnend das Herz uns schwoll,
Wenn fern aus Wäldern und Weiten
Der Ruf des Kukuks scholl?
Das waren die Zeiten der Träume,
Da gingen wir Hand in Hand,
Es stob durch die rauschenden Bäume
Der Sommerwind singend ins Land.
Du... -
Die Rosen blühten, du stilles Kind,
Zum ersten Male. Wir waren
Im Garten allein, es spielte der Wind
Mit deinen goldbraunen Haaren.
Und eine Locke flog leicht zurück,
Ich haschte sie, als wir gingen,
Da war es, als hielt' ich das Glück, das Glück
Fest an den goldnen Schwingen.
... -
Die Welle rinnt,
Der Frühling spinnt
Goldfäden durch den Wald,
Und träumend zieht,
Auf den Lippen ein Lied,
Der Liebsten Huldgestalt.
Ihr Blondhaar fliegt,
Der Wind es wiegt
Im Sonnengold wie einst.
Mein Herz, hab Ruh';
Was ist's, das du
... -
Es fragt die Welt, warum ich gut dir bliebe,
Sie tadelt mich, sie redet hart darum,
Du selber spottest über meine Liebe
Und sagst, sie sei vergeblich Martertum.
Wer prahlte gern mit früh verlornem Glücke?
Ach, daß mein Herz für immer spannen soll
Den Lebensglanz um eine dunkle Lücke,
Bleibt... -
Einmal noch sage, daß du mich liebst,
Sag es mit lachender Ungeduld,
Einmal noch sage, daß du vergibst
Sternensehnsucht und Zweifelshuld.
Laß mich noch einmal ans Herz dich ziehn,
Laß mich dein Blondhaar küssend wirrn,
Drücke den welken Strauß von Jasmin
Länger und fester an meine Stirn.... -
Es graut der Morgen, die Hähne schrein,
Ein wilder Traum treibt mich empor,
Was ward aus dir, wo magst du sein,
Du fernes Lieb, das ich verlor?
Ich sah dich tanzen in Festgewirr,
Es schluchzten die Geigen süß und toll,
Doch deine Blicke strahlten irr,
Entsetzensvoll, entsetzensvoll.... -
Frauen gibt's nicht. Mein Ritter, schau:
Es gibt nur eine einzige Frau;
In Lebenswinden
Gibt es nur eine Melodie,
Und das ist sie,
Die wir nicht finden.
Aus: Gesammelte Werke
von Prinz Emil von Schoenaich-Carolath
3.... -
Einst lag im Lande Frühlingsschein,
Voll seliger Vergessenheit
Durchstreiften träumend wir, zu zwei'n,
Des heil'gen Hochwalds Einsamkeit.
Um unsre Stirnen wob das Glück
Sein Sonnenleuchten unbewußt,
Sie strich die Locken sacht zurück
Und barg das Haupt an meine Brust.
...