[46] DER WINTER
Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,
Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen
Einander mit der ausgestreckten Hand
Der Horizonte violettes Schweigen.
5 Hier treffen sich auf ihrem Weg ins...
[46] DER WINTER
Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,
Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen
Einander mit der ausgestreckten Hand
Der Horizonte violettes Schweigen.
5 Hier treffen sich auf ihrem Weg ins...
[56] Der Wurstmacher von Duisburg.
(Frei nach Wilhelm Müller: „Der Glockenguß zu Breslau“.)
War da ein Metzgermeister
Zu Duisburg in der Stadt,
Ein ehrenwerter Krauter,...
[77] Der Zahnfleischkranke
Was geht mich der Frühling, was geht mich dein dummes Gesicht,
Dein Leben an. Aber nur weine nicht.
Geh, Mädchen! Geh! Geh!
Mir tun meine Zähne,
5 Deine Knietschträne...
[102] Der Zaubergarten
Herbstnebel dampft.
Aber ich stehe in meinem Zaubergarten.
Auf den mattbesonnten Terrassen
knien die Schleppenträger des Sommers.
5 Leichtbewegliche Pagen,
purpurn, prangend....
[132] Der Zoologe von Berlin
Hört ihr Kinder, wie es jüngst ergangen
Einem Zoologen in Berlin!
Plötzlich führt ein Schutzmann ihn gefangen
Vor den Untersuchungsrichter hin.
5 Dieser tritt ihm...
[20] Der Zwölf-Elf
Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand:
Da schlägt es Mitternacht im Land.
Es lauscht der Teich mit offnem Mund.
Ganz leise heult der Schluchtenhund.
5 Die Dommel reckt sich auf im Rohr.
Der...
[90] Der alte Fontane
Damals, so in den achtziger Jahren,
ist man noch nicht mit dem Auto gefahren;
alles ging seinen ruhigen Schritt,
und der alte Fontane ging ihn mit.
5 Ein stilles Antlitz hatten die...
[23] Der alte Pojaz spricht
Mein Kind, ich bin schon lange fern der Schminke,
gern denk ich dran, das war die bunte Zeit!
Ich gab dem Personal die letzten Winke,
dann trat ich auf: zwei Meter zwanzig...
[22] DER AUSSÄTZIGE KÖNIG
Da trat auf seiner Stirn der Aussatz aus
und stand auf einmal unter seiner Krone,
als wär er König über allen Graus,
der in die andern fuhr, die fassungsohne
5...
[39] Der blinde Knabe
O ihr Tage meiner Kindheit,
Nun dahin auf immerdar,
Da die Seele noch in Blindheit,
Noch voll Licht das Auge war:
5 Meine Blicke ließ ich schweifen
Jedem frei ins Angesicht;...