Ein Ahnen geht durch Herbstesklagen: Aufersteh'n!
Es muß, was diese Welt getragen, auferstehn,
Und wär's begraben noch so tief im Erdengrunde.
Wie Geister, einst im Kampf geschlagen, auferstehn,
Wenn ihre Zeit erscheint und ihre große Stunde,
Wie Gläubige in...
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Gleich einer Jungfrau, die, den Nonnenschleier
Erwartend, sich von allem Schmuck befreit,
Ihr langes Haar hinopfert vor der Feier
Und doch in wehmuthvoller Lieblichkeit
So schön bleibt wie zuvor – so liegt vom Schauer
Des Herbstes schon gestreift, im Sonnenstrahl
Doch lächelnd in der allgemeinen Trauer,
... -
Gramvoll, tief verdüsterten Herzens wandl' ich
Trauernd hin; es blüht mir umsonst die Erde,
Die sich jüngst als Grab über Theures, ach! für
Immer geschlossen.
Ein Empfinden bleib mir zurück, nur eines:
Daß du spurlos gingst, daß die Flamme jählings
Dich dem Sein entriß, daß ich nie mehr, nie mehr... -
O wende nicht dich ab von mir
Mit Augen thränenschwer!
Zog schöne Freude mich zu dir,
So thut's das Leid noch mehr.
Nicht frag' ich, was die süße Lust,
Der Stimme Klang dir nimmt:
Es ist die reiche Menschenbrust
Am... -
Stille Luft läßt wunderklar
Alle Fernen sehen,
Schöner als es jemals war,
Will das Land erstehen.
Hörbar ist der fernste Laut,
Alle Winde schweigen,
Weit Getrenntes will sich traut
Zu einander neigen.
Wo die Sonne ging zu Thal,
Schwarze Wolken hangen,... -
Warum du vermagst, mich zu zügeln
Mit leichter, muthwilliger Hand,
Warum deinen gaukelnden Flügeln
Mein träumender Sinn sich verband,
Und wie mir durch dich ist geschehen,
Und was uns're Herzen verflicht -
Ach! könnt' ich es fassen, verstehen,
So wär' es ein Zauber ja nicht!... -
Wo such' ich dich, o du, die meinem Herzen
Ein Gott erkor?
Wo finden meine Klagen, meine Schmerzen
Dein lauschend Ohr?
Wann wird der Lieb' unendliches Verlangen
Durch dich gestillt?
Wann wird mein Auge freudeweinend hangen
An deinem Bild?
In welchem Thal, auf welchen... -
Wo nehm' ich, dir zu danken,
Die kühne Sprache her?
Im Ungestüm der Wonne
Find' ich mich selbst nicht mehr.
Der Sturm hat ausgewittert,
Der mir von fern gedroht;
Am heitern Himmel fluthet
Der Liebe Morgenroth.
Der schönste meiner Wünsche
War Sehnsucht nach dem Grab,... -
Sie ist entfloh'n; mein weinend Auge findet
Sie rings nicht mehr, des Herzens Königinn.
Ich bin nicht mehr ich selbst; mein Leben schwindet
In banger Trauer hin.
Als wär' ein Theil von meinem Geist geschieden,
So treib' ich rastlossehnend mich umher;
In stummem Harme lechzt mein Herz nach Frieden,... -
Mit Frohlocken will ich wallen
Durch das Leben bis ins Grab.
Meiner Freude Blüthen fallen
Nicht in wilden Stürmen ab.
Selig schwelg' ich in den Träumen,
Die mein Geist so warm umschlang;
Ida führt zu lichten Räumen
Mich vom nahen Untergang.
Jeder alte Kummer schwindet,...