• Ich war ertrunken in des Todes Wogen
    Und wieder auferwacht im ew'gen Lichte,
    Rings um uns stand die Wahrheit der Gedichte -
    Ich sah mit dir herab vom Himmelsbogen.

    Da in der Tiefe kam ein Stern gezogen,
    Ein Stern, zertrümmert bei dem Weltgerichte;
    Du sah'st ihn nah'n mit irrem Angesichte,
    ...

  • Wohl wölbet sich lieblich am kühligen Bach
    manch duftend Gewinde zum blühenden Dach;
    wohl hat sich schon mancher, von Sehnsucht gequält,
    ein heimliches Plätzchen zum Freunde gewählt.

    Doch kennt' ich sie alle, die Stellen der Ruh:
    es machte von allen mir keine, wie du,
    du Dörfchen im stillen bescheidenen...

  • Was wallst du, Luft, so liebend mir entgegen?
    was rührt mein Innerstes mit zarter Hand,
    und führt den Geist auf unbekannten Wegen
    in der Erinn'rung stilles Schattenland?

    Ich folge still dem Pfad, der sich gewunden
    durch dichte Büsche drängt, dem Wäldchen zu.
    Bald ist das Dörfchen hinter mir verschwunden...

  • Wo schwand er hin, der seligste der Träume,
    das höchste Ziel der innigsten Begier?
    Die Sehnsucht schwingt sich in des Äthers Räume;
    doch, ach! verbannt, gefesselt schmacht' ich hier!

    Es wär' auf ewig mir dahin geschwunden
    das Land der Himmlischen, der Ätherhain
    der Harmonie? Hienieden festgebunden,...

  • Wo schwand er hin, der seligste der Träume,
    begehrend haucht die Blume sanften Duft,
    ein süsses Weh seufzt in der Buche Säuseln,
    und Ahndung weht in der bewegten Luft.

    Hier, wo umrankt von leichten Blättergittern,
    umschirmt von lieblich blühendem Gefild,
    mir Freudentöne durch die Seele zittern,...

  • Sey mir gegrüsst aus deinen reinen Höhen
    du Himmelsluft!
    o! säume nicht mich liebend anzuwehen
    mit süssem Duft!

    Es lauscht in dir der hingeflohnen Zeiten
    geliebtes Bild,
    Des Herzens Tausch, die Welt voll Seligkeiten
    wie du so mild!

    Die goldnen Ähren sanken schweigend...

  • Nach: Jägers Nachtlied

    Des Tages süsser Schein verbleicht
    in leichten Nebelflor,
    und aus den stillen Schatten steigt
    dein liebes Bild hervor.

    Du wandelst rasch durch Berg und Thal,
    voll...

  • Wie die Zweige sich wölben!
    Blüthen und Blumen sich drängen,
    Rosen den Äther umwallen!
    Mutter Natur, wie schön bist du!

    Wie die Vögelein schwärmen!
    Käfer mich fröhlich umsummen!
    Fische im Abendglanz spielen!
    Holde Freyheit, wie süss bist du!

    Wie die Täubelein girren...

  • Wo über Gräbern die Zypresse trauert,
    weilt oft, von trauriger Beruhigung
    und unbekannten Ahndungen durchschauert,
    mit nassem Auge die Erinnerung.

    Und auf der Hoffnung sanft verklärten Wegen
    wallt der Verlassne in den Ätherhain
    der bessern Welt dem fernen Freund entgegen,
    und findet ihn in...

  • Im sonnigen Schimmer,
    So freundlich und warm,
    da ging ich süss träumend
    mit Liebchen am Arm.

    Wie Athem der Liebe,
    umfing mich die Luft;
    es weh'te mir Freude
    im blüthigen Duft.

    Rings tönte in Lüften
    der Jubelgesang;
    des Bächleins Gemurmel...