• Auf bunten Blumenmatten,
    Vom Weltgedräng so weit,
    Im tiefen Waldesschatten,
    In süßer Einsamkeit,
    Da sollt ein Leben werden,
    Mein Lieb, so wonniglich;
    Was wärs, das wir entbehrten?
    Für uns wär nichts auf Erden,
    Mein Lieb,
    Mein Lieb, mein lieblich Lieb, als du und ich!
    ...

  •  
    Du standst im goldnen Abendschein
    Verklärt in stillem Denken.
    Da trat ich scheu und blöd herein,
    Besorgend, dich zu kränken.

    Ich nahte voll verlegner Not;
    Kaum wagt ich aufzublicken.
    Du standst, die Wang umhaucht von Rot -
    Ich sah...

  •  
    Ein Hüttchen steht im Odenwald,
    Von Tannen tief versteckt -
    Laß ruhn, laß ruhn, wie bist du bald,
    Mein armes Herz, geweckt.

    Am Hüttchen steht ein Espenbaum,
    Der zittert immerdar;
    Du hast, mein Herz, den schönsten Traum
    Geträumt...

  •  
    Es windet zwischen Hügeln
    Ein enges Thal sich fort,
    Es schwebt mit müden Flügeln
    Ein Vöglein überort.

    Es tönt sein leises Singen
    Trüb übers Bächlein drin,
    Das hüpft mit Silberklingen
    Durch Rain und Stein dahin.
    ...

  •  
    Gestern ruht ich an der Quelle,
    Lauschte ihrem Murmellauf,
    Sieh, da stieg aus klarer Welle
    Leis ein reizend Weib herauf.

    Mit den Lippen wie Korallen,
    Mit der Augen tiefem Blau,
    Kaum bedeckt von Schleiers Wallen
    Nahte mir die holde...

  •  
    Ich gehe umher in Träumen,
    Ich weiß nicht, wie mir ist.
    Dies Heben - dies Verlangen -
    Der Lenz hat mich geküßt!

    Ich bin ein kleines Vöglein,
    Das hoch herunter sieht
    Auf Wald und Strom und Berge
    Und singt ein trillernd Lied....

  •   (1844)

    Ich ging im nächtgen Schweigen
    Dahin am Felsenhang;
    Es schien der Mond so eigen,
    Mir war so seltsam bang.

    Da zogen graue Streifen
    ...

  •  
    O Lindenbaum, du treuer,
    Wie deine Blätter rauschen,
    Du alter, ewig neuer,
    Wie deine Blätter rauschen.
    Ach, Linde, grüne Linde,
    Wie schwankst du froh im Winde.
    Ich war wie du, o Linde -
    Sie - ach! ist wie der Wind!

    So...

  •   (Die erste Strophe aus einem Volksliede)

    O wie ists möglich dann,
    Daß ich dich lassen kann,
    Hab dich von Herzen lieb,
    Das glaube mir.
    Du hast das...

  • "Wer löschet, wer löschet die Flammen?"
    Im Turmgemach lehnet die fürstliche Frau,
    Die stolzeste, schönste im weitesten Gau.
    Sie lehnet und lächelt und spinnt.
    Doch drunten, die Laute im bebenden Arm,
    Das zuckende Antlitz erblichen von Harm,
    Der Sänger verweilet und sinnt.

    Wer löschet, wer...