Ein Hüttchen steht im Odenwald,
Von Tannen tief versteckt -
Laß ruhn, laß ruhn, wie bist du bald,
Mein armes Herz, geweckt.
Am Hüttchen steht ein Espenbaum,
Der zittert immerdar;
Du hast, mein Herz, den schönsten Traum
Geträumt seit manchem Jahr.
Es stürzt ein Bach mit voller Macht
Hinab den Tannengrund;
In Thränen hab ich zugebracht
Um dich wie manche Stund!
Es biegen sich die Zweiglein lind
Herunter und hinauf.
Sei still! sei still, du lieber Wind,
Weck mir mein Herz nicht auf.
Und wecken soll mirs niemand nicht,
Soll schlafen immerfort,
Bis daß sie selber freundlich spricht:
Wach auf! mit süßem Wort.
Das schwarze Haar, das Kränzlein drauf,
Wie ist dirs nah und weit!
Und spricht sie nicht: Mein Herz, wach auf!
So schlaf in Ewigkeit.
Die Tannen rauschen: Fasse Mut
Und sei mit Klagen still;
Und ist sie dir ja lieb und gut,
Sie kann nicht, wie sie will.
Es floß so mild ein stiller Schein
Um uns die ganze Nacht;
Das Lämpchen wars, wobei sie dein
Mit Schmerzen hat gedacht.