Ich sehne mich nach einer Traumgestalt,
Nach einem unberührten, keuschen Wesen,
Das noch im Buch der Sünde nicht gelesen,
Das Wollust nicht einmal im Geist umkrallt.

In ihrer Seele müßte Mitleid wohnen
Mit jedem Menschen und mit...

"Nur, wer sich selbst beherrscht, soll mich beherrschen!
Der Liebe Meister, nicht der Sinne Knecht
soll sich Gebieter meines Leibes rühmen,
der Starke nur ist meinem Stolze recht!"
— So sprachst Du bleich, und legtest Deinen Nacken...

Sanft strömt vom andern Ufer aus dem Wälderschweigen
Über lichtbeglänzte Flut der Abend.
Trunken schweift der Blick ins Weite,
Steigt geöffnet in die wolkigen Gefilde,
Taumelt in das grenzenlose Licht hinein -
Und das Herz...

Größer kein Herzeleid,
Als in der Rosenzeit
Einsam zu stehen,
Lieber vor Traurigkeit
Alternd vergehen,
Als in der Rosenzeit
Einsam sich sehen. (S. 26)...

Poet: Martin Greif

Sehnsucht - breite die Flügel aus,
Trag' mich hinüber nach seinem Haus!

Trankst ja mein Herzblut so manche Nacht,
Wuchsest empor in blühender Pracht.

Raunst und flüsterst nun Nacht und Tag,
Jagst mir des...

 
Es schläft der Park und brodelt Mittagsträume,
Die Schwäne ziehn, verstohlene Lüfte säuseln.
Feuchtglänzend schimmern die Magnolienbäume,
Indes die Pappeln silberhoch sich kräuseln....

Ich denke dein,
Immer denke ich dein.
Menschen sprachen zu mir, doch ich achtet es nicht.
Ich sah in des Abendhimmels tiefes Chinesenblau, daran
der Mond als runde gelbe Laterne hing,
Und sann einem anderen Monde, dem deinen,...

Der Abend kommt, der Wind durchstreift
Das düstre Waldrevier.
Ich schau ins Tal, so herbstlich still,
Und sehne mich nach dir.

Der Nebel wallt so grau und schwer,
Er drückt die Höhen schier.
Die Sonne...

Sehnsucht ist der Wünsche Flug,
Die der Seele schnellster Flügel
Vorwärts über Tal und Hügel
In das Land der Liebsten trug.

An des Hauses Fensterlein
Pochen sie mit leisem Schlagen:
Liebchen, höre was wir...

O schwiege doch die Sehnsucht still. -
Wo will das hin, wie soll das enden?
Den Frühling meiner Seele will
Ich einem guten Menschen spenden. -
O schwiege doch die Sehnsucht still.

Mir ist's, als ob durch...

Poet: Anton Renk