[145] Befehl an Zephyr.

Du Zephyr, der das stille Sehnen
Des Schäfers, Mädchen oft gesagt,
Wenn er, zu blöde bey der...

     Ach was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser ruhig bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser sich zu treiben?
5 Soll er sich ein Häuschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen...

Betrog’ner Bursch! Vergnügen,
     Das Dir das Weib kann geben,
Wird baldigst Dich belügen
     Verbittern Dir Dein Leben.

5 Die Wogen auf dem Meere,
     So wechselnd anzuschauen,
Der Wolken flieh’nde Heere,
     Sind Bilder nur der Frauen....

Poet: Robert Burns

Genius der Freiheit! Du der glühend
sich ins Herz der Nationen taucht,
wo ein Strahl von Menschenwürde schlummert,
schnell den Strahl in lohe Flammen haucht,

5      Wo, an welchem Himmelsfeuer zündest
du die Fackel? – Welche Sonne leiht
ihren Strahl dir...

[73]
 Bey Henriettens Grabe.

         (1788).

Schlummre sanft im Schooß der Erde,
     Holdes Mädchen! warm...

[20]
Bey Münters Grabe.

Herr! Verleihe Trost den Deinen;
Allen, Allen, die da weinen! –
Sanft, wie er gewandelt...

Fliegt, ihr meiner Jugend Träume,
Flattert, leichtbeschwingte Reime,
In mein frohes Jugendland;
Wo ich unter dichten Bäumen
5 In der Muse selgen Träumen
Wahrheit suchte, Bilder fand.

     Gleich den bunten Schmetterlingen
Schlüpften mir auf...

Biondina.

     Noch kannt’ ich nicht das Loos des Lebens,
Als eine fremde Gottheit kam,
Und mir, trotz allen Widerstrebens,
Die unbefangne Ruhe nahm.
5 Da bleichten mir die frischen Wangen,
Da regte sich, ich weiß nicht was;
Die Liebe that mir...

     O liebliche Therese!
Warum seh’ ich so böse
Mit offnen Augen dich?
Die Augen fest verbunden,
5 Hast du mich gleich gefunden,
Und warum fingst du eben — mich?

     Du faßtest mich auf’s beste,
Und hieltest mich so feste,
Ich sank in...

[150] Cephalus und Aurore.

Cantate aus dem Russeau.

Die Lüfte deckte noch der dunkle Flor der Nacht,
Die Welt...