Genius der Freiheit! Du der glühend
sich ins Herz der Nationen taucht,
wo ein Strahl von Menschenwürde schlummert,
schnell den Strahl in lohe Flammen haucht,
Wo, an welchem Himmelsfeuer zündest
du die Fackel? – Welche Sonne leiht
ihren Strahl dir, daß von ihm erwärmet
jede Zone dir Altäre weiht? –
Mächtig zwar rührt auch der Liebe Zauber
Menschenseelen, adelt Herz und Muth,
aber selbst der Flammenhauch der Liebe
wird verschlungen von der Freiheit Gluth.
Wo dein hoher, kühner Flügel rauschet
stehn entschlossen Nationen auf,
fühlen ihre Kräfte, richten muthig
zu des Ruhmes Tempel ihren Lauf.
Wo du fern bist, ach! da sinken nieder
zu der Knechtschaft tödendem Gefühl
alle Tugenden der, Künste Adel
wird erniedrigt zu des Schwelgers Spiel.