• Nicht in Thränen, nicht in feigen Klagen
    Wimmre länger, mein verhaltner Schmerz!
    Länger dich in meiner Brust zu tragen,
    Wäre Schmach für dies gekränkte Herz.
    5 Dass ich aus dem Sklavenband mich flechte,
    Das ein Jahr mich trügerisch umschlang,
    Rang ich sieben schlummerlose Nächte;
    Rang ich muthig sieben Tage lang.

         Sieh! ich gab mit...

  • [3]            Abschied von Gastein.

    Die Trennungsstunde schlägt, und ich muß scheiden,
    So leb’ denn wohl, mein freundliches Gastein!
    Du Trösterin so mancher bittern Leiden,
    Auch meine Leiden lulltest du mir ein,...

  • [58] Abschied von Renée

    Wann sieht ein Walfisch wohl je
    Ein Reh? –
    Ach du! Renée!
    Und führen wir zusammen auf See,
    5 Wir landeten bei den Wilden. –
    Sag: Ist es nicht noch schöner,...

  •      Laß mein Aug’ den Abschied sagen,
    Den mein Mund nicht nehmen kann!
    Schwer, wie schwer ist er zu tragen!
    Und ich bin doch sonst ein Mann.

    5      Traurig wird in dieser Stunde
    Selbst der Liebe süßtes Pfand,
    Kalt der Kuß von deinem Munde,
    Matt der Druck von deiner Hand.

         Sonst, ein leicht gestohlnes Mäulchen,
    10 O wie hat...

  • Der Abschied.
    Den 20ten Juny 98.

    Dicht wob der Linde säuselnd Dach
         Den Schatten um mich her,
    Es schäumte silberklar der Bach
         Vom schilfumrankten Wehr,
    5 Mit dunklem Purpurlicht umgoß
         Das Abendroth den Hayn,
    Und rosig in der Quelle floß
         Der zarte Widerschein.

    Und wie die Welle sank und schwoll
    10...

  • [3] Der Abschied.
    Parodie auf „Hektors Abschied“ v. Schiller.

    Liesekett.[1]

    Willst Dau, Hannes, noh Bresilje ziehe,
    Wo Deich Schlange unn die Affe kriehe?...

  •      Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde,
    Und fort, wild, wie ein Held zur Schlacht!
    Der Abend wiegte schon die Erde,
    Und an den Bergen hieng die Nacht;
    5 Schon stund im Nebelkleid die Eiche,
    Ein aufgethürmter Riese, da,
    Wo Finsterniß aus dem Gesträuche
    Mit hundert schwarzen Augen sah.

         Der Mond von seinem Wolkenhügel,
    10...

  • [68] Willkommen und Abschied.

    Es schlug mein Herz; geschwind zu Pferde!
    Es war gethan fast eh’ gedacht;
    Der Abend wiegte schon die Erde
    Und an den Bergen hing die Nacht:
    5 Schon stand im Nebelkleid...

  • [86] Zum Abschied.
    (Letzte Nummer des „Sozialdemokrat,“ 27. Sept. 1890.)

    Ihr habt über ihn das Exil verhängt,
    Ihr Ritter von Bibel und Säbel;
    Ihr habt an den Fuß ihn der Gletscher versprengt
    Und in Englands...

  • Wir standen stumm uns gegenüber,
    die Augen heiß, der Atem schwer.
    Jäh brannten alle Kerzen trüber.
    Und heitre Menschen um uns her!

    Da nahmst du zitternd meine Hände,
    wir schwiegen, blickten irr im Kreis —
    und wußten wohl: Dies war das Ende!
    Und deine Lippen wurden weiß.