• Sprich nicht immer
    Von dem laub ·
    Windes raub ·
    Vom zerschellen
    Reifer quitten ·
    Von den tritten
    Der vernichter
    Spät im jahr.
    Von dem zittern
    Der libellen
    In gewittern
    Und der lichter
    Deren flimmer
    Wandelbar....

  •  
    Vor Zeiten reißte der Verstand
    Nach Amathunt, wo er die Königin Cythere,
    Den blinden Cypripor, und viele Nymphen fand;
    Bey denen er, so gern als ich, geblieben wäre.
    Er bot sich allen an, that artig und galant.
    Wer mich zum Führer wählt, wird, sprach er, niemahls...

  • Nein, ich vergaß nicht den Tag, ich vergaß nicht die atmende Stunde,
    rollten auch Jahre dahin, ewig noch blutet das Herz.
    Ach wie vergeß ich es je, den fernen Ruf der Patrouille
    und dein betrachtendes Antlitz schweigsam und redend zugleich.
    Uns umarmte die blühende Wiese, denk es, o Seele,
    wie ein arkadisches Echo schwillt es...

  • Nicht weil du schön bist wie die Frühlingsnacht,
    Geheimnißathmend im Nebelglanz -
    Nicht weil du wandelst wie das Morgenroth,
    Unhörbar schreitend dem Tag voraus -
    Nicht weil deine Stimme tönt wie Harfenklang
    Von ferner, glücklicher Sagenzeit,
    Nein, weil die Seele dir im Auge ruht,
    Die Sehnsucht, Jubel,...

  • Ob du mich je geliebt, ich weiß es nicht,
    Ob Lästerzungen deine Gunst mir stahlen,
    Ob du mir je gezürnt, ich weiß es nicht,
    Das weiß ich nur, daß hoffnungslos die Qualen.

    Ob ich den Keim zertreten unbewacht
    Der leisen Neigung, die mir schüchtern blühte,
    Ob du mich haßtest wie den Geist der Nacht,...

  • O sage nicht, du hast mich nie geliebt!
    Dein Herz spricht anders und des Auges Scheue.
    Wenn je ein Engel Täuschungen vergiebt,
    Verschweigt er auch die Thränen stiller Reue.

    In deinen Mienen streng, in deinem Stolz,
    In deinem Zorne hab' ich es gelesen,
    Daß deines Herzens Panzer längst zerschmolz,...

  • Zwar, ich bin glücklich; dir dank' ich es nicht,
    Mahnendes , trauerndes Traumgesicht.
    Zwar, ich bin ruhig; die Saiten sind stumm,
    Narben des Herzens sagen, warum.
    Zwar ich genas; doch weh den Gesunden,
    Schmerzen im Frühjahr die alten Wunden!

    Wieder auf Straßen im Sonnenschein
    Weiß ich dich...

  • Ich kann mich an euch nicht weiden,
    Ich kann euch nicht sehn und leiden,
    Ihr Myrten, ich muß euch verderben,
    Ich schlage die Töpf' in Scherben.
    Er nannte mich Braut -
    Dich pflanzt' ich zum Brautkranz - schon' ich dein?
    Drum mußt du eben zertreten sein!

    O mein gepflegter Garten,
    ...

  • Locke nicht so süß und selig,
    Süße, süße Schmeichlerin;
    Zieht es doch unwiderstehlich
    Mich im Busen zu dir hin.

    Kommst du, um mich noch zu retten
    Aus der Wogen wildem Drang?
    Oder willst du nur mich ketten,
    Du Sirene von Gesang?

    Fliehen will ich! - Wohin fliehen? -...

  • Nicht weine! deine Thränen fallen
    So glühend heiß in meine Brust;
    O, daß du bestes Herz von Allen
    So heiß das meine lieben mußt.

    O sprich, mein Herz, wer von uns beiden
    Kann wol den andern trauern sehn!
    Und ach! du willst in Schmerz und Leiden,
    In Gram und Kummer still vergehn!
    ...