•      „Sag’, wo ist dein schönes Liebchen,
    Das du einst so schön besungen,
    Als die zaubermächt’gen Flammen
    Wunderbar dein Herz durchdrungen?“

    5      Jene Flammen sind erloschen,
    Und mein Herz ist kalt und trübe,
    Und dies Büchlein ist die Urne
    Mit der Asche meiner Liebe.

  •    (1848)

    Liebchen, komm, vor dieser Zeit, der schweren,
    Schutz zu suchen in den Cordilleren,
    Aus der Anden ew'gem Felsentor
    Tritt vielleicht noch kein Constabler vor....

  • Die Sonne fährt durchs Morgentor
    Goldfunkelnd über den Bergen,
    Und wie zwei Veilchen im frühen Mai,
    Zwei blaue Augen klar und frei,
    Die lachen auf ihren Wegen
    Geöffnet ihr entgegen.

    Glück auf, mein Liebchen ist erwacht
    Mit purpurroten Wangen!
    Ihr Fenster glitzert im Morgenstrahl...

  • Wir wohnen selbander im kleinen Haus
    Im traulich behaglichen Kreise;
    Doch blickst du oft verlangend hinaus,
    Geliebte, und klagst mir leise:

    "Die Welt ist so weit, die Welt ist so schön,
    Wir sind gebannt an die Schwelle;
    O könnten wir wandeln auf Bergeshöhn
    Und schiffen auf grüner Welle!...

  • Die Sonne, die schien so lustig draus,
    Da ging ich zu meinem Liebchen aus,
    Trala, trali,
    Wie schön ist sie!
    Trali, trala,
    Bald bin ich da
    Bei ihr in der kühlen Laube.

    Und als ich kam in den grünen Wald,
    Da sangen die Vögel mannigfalt:
    Trala, trali,
    Bleib...

  • Zaubrer bin ich, doch was frommt es?
    Denn mein Lieb ist eine Fei,
    Höhnt mich mit noch ärgerm Zauber,
    Ruf' ich freundlich sie herbei:
    Liebchen, wo bist du?

    Heute noch in Feld und Garten
    Ging ich, sie zu suchen, aus;
    Plötzlich lacht' aus einer Rose
    Glühend roth ihr Mund heraus:...