• Als wir uns jung und unverhofft gefunden,
    Von Blüten überschneit im Wonnemai,
    Hat unser süß berauschtes Herz empfunden,
    Daß ohne Liebe hier kein Leben sei.

    Du gabst die erste Gunst; kein Widerstreben, -
    Und meine Lippe sog der Seele Kuß,
    Da warf die Zeit uns Schatten in das Leben,
    Und um die...

  • Du musterst, hold zu mir geneigt,
    So seltsam lächelnd Haupt und Bart;
    Du schelmisch Kind, hast du vielleicht
    Gar schon ein weißes Haar gewahrt?

    Bei Gott! das ist der erste Reif,
    Der unvermerkt aufs Haupt mir fiel;
    Es mahnt der lichte Silberstreif:
    "Nun werden deine Tage kühl."
    ...

  • Du lebst! obschon mir unerreichbar ferne!
    Du lebst! wenn auch nicht mir Dein Auge lacht,
    Dem Glück der Näh' entsag' ich schweigend gerne -
    Dein Lebensglanz erleuchtet meine Nacht!

    Dein Name klang in den verwöhnten Ohren,
    Und licht und schön ward plötzlich mir die Welt.
    Du lebst! und so bist Du mir...

  • 1814

    Wo bist du, Zeit der Plage,
    Der ungestillten Lust?
    Ruhst du, o Glut und Klage?
    Wirst du so mild, Verlust?

    Die Sonne schon im Sinken
    Verkläret ihren Schein,
    Die Bäum und Büsche...