Ich liebe dich und darf es dir nicht sagen,
Darf's wagen nicht, die Flammen zu bekennen,
Die tief im Innern meines Herzens brennen,
Mit stiller Glut an seinem Kerne nagen.
Ich mögte kühn um dich die Arme schlagen,
Vor aller Welt mein Eigenthum dich nennen;
Doch feindlich will des Schicksals Macht uns...
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Ich weiss es wohl, hart ist's, auf fernen Auen
Verbannt von der Geliebten, einsam leben,
In nie gestillter Sehnsucht bänglich schweben
Und keinem Labsal, als im Tod, vertrauen.
Doch weiss ich eins, das mit noch tieferm Grauen
Das Herz ergreift, und, wie des Todes Beben,
Den Busen füllt mit ew'gem... -
Mein Auge schweift umher, um dich zu finden;
Dich zu erschau'n, das ist sein einzig Hoffen.
Und dennoch bebt's, von deinem Blick getroffen,
Zaghaft zurück und will sich ihm entwinden.
Ich fühle rasch sich eine Glut entzünden,
Die mich verzehrt; denn wehrlos sind und offen
Mir Brust und Herz. So,... -
Am frühen Morgen ist mein erstes Sinnen:
Werd' ich wohl heut die Vielgeliebte schauen?
Und schmeichelnd giebt mir Hoffnung das Vertrauen:
Du wirst, du wirst den süssen Lohn gewinnen.
Doch wie die Stunden nach und nach verrinnen,
Fasst Zweifel mich und Furcht und banges Grauen;
Am Fluss, im Walde streif... -
Der letzte Glanz ist vom Gebirg' entschwunden;
Die Sterne sind am Himmel neu geboren,
Und leise tritt aus ihren dunkeln Thoren
Die Nacht hervor, geführt von holden Stunden.
Du träufelst Balsam in des Schmerzens Wunden,
O sey auch mir zur Trösterinn erkoren!
Schon wieder ging ein Tag für mich verloren,... -
In dunkler Nacht, in einsam stiller Zelle
Sitz' ich und sinn' ob meinem tiefen Leide.
Wann bricht sie an, die neue Morgenhelle?
Wann ruft ein Tag zu längst entwohnter Freude?
Nein, wende dich hinab, du goldne Quelle
Des heitern Lichts! Du bist es, die ich meide.
Du darfst nicht schau'n, was mir den... -
Du hast gesiegt, Entschluss, es ist geschehen!
Entrissen hab' ich mich den theuern Blicken.
Ach! diesen Qualen, die mein Herz umstricken,
Vermogt' ich länger nicht zu widerstehen.
Ihr Götter, immer sie vor Augen sehen,
Sie, eures Himmels, eurer Erd' Entzücken!
O nehmt, darf nie mich ihre Huld beglücken... -
Die Ruhe hofft' ich wieder zu gewinnen,
Die meiner Brust, seit ich dich sah, entwunden;
Und ach! nun bist auch du mit ihr verschwunden.
Dir zu entfliehn - o thörichtes Beginnen!
Und eilt' ich bis an's fernste Meer von hinnen,
Am fernsten Meere würdst auch du gefunden.
An jedem Ort umschwebt, zu allen... -
Ich sahe sie; der Augen Strahlenschimmer
Schien wie ein Abglanz mir von höherm Leben.
Bewundrung musst' ich ihren Reizen geben;
Doch sagt' ich mir: Das ist die Liebe nimmer!
Ich hörte sie; entzückend, wie nur immer
Der Musen Lied, war ihrer Töne Schweben.
Ich fühlt' es tief im Herzen wiederbeben;... -
Sie sollte mir ein Angedenken geben -
Die letzte Stunde war's von schönen Jahren -
Nimm eine Rose dir aus meinen Haaren!
Sie sprach's; der Ton wird ewig mich umschweben.
Vor Wonne fühlt' ich meine Hand erbeben,
Und lange wählt' ich in den bunten Schaaren,
Und konnte doch die Schönste nicht gewahren;...