•      Mir träumt’: ich bin der liebe Gott,
    Und sitz’ im Himmel droben,
    Und Englein sitzen um mich her,
    Die meine Verse loben.
     
    5      Und Kuchen ess’ ich und Confekt
    Für manchen lieben Gulden,
    Und Kardinal trink’ ich dabei,
    Und habe keine Schulden.

         Doch Langeweile plagt mich sehr,
    10 Ich wollt’, ich wär’ auf Erden,...

  • Das Denken träumt
    Gelächter reimt die Straßen
    zum Tanz des Blutes
    schläfenaufundab
    die Adern blinzeln Frühling durch die Knospen
    und schlürfen tief den schweren Himmel ein
    Wind spielt der Augen froh geschwellte Segel
    der Stirne Knoten löst vom Tode sich
    weiß über Wiesen schnattern Dörfer hin...

  • Heute träumt ich, daß ich bei dir läge
    Und du sagtest zu mir: Hol mich doch.
    Aber meine Brust, die schmerzte noch
    Und mein rechter Arm war dumm und träge.

    Ach so, der Arzt hat ihn ja fest gebunden.
    Er wußte schon, daß ich nicht ruhig bin.
    Binden hilft nichts. Ich muß zu dir.
    Doch mit einem...

  • Es träumt der Knabe selig und schwer:
    Drüben, die sich bückt beim Mähen,
    Dieses Mädchens Leib sei weiß,
    Heißer als der Julimittag,
    Und ihr Atem müsse glühen,
    Ihre Augen Flammen sprühen.
    Wenn er heimlich jetzt sie fasse
    Und sie in die Garben stoße
    Und sie unter sich zerwürge,
    ...

  • Du armes Herz, das sehnt und träumt
    von einer Seele, der es sich erschließt,
    von einem Schooß, in dem es weinen kann,
    in den all seine Sehnsucht fließt.

    Noch ärmer, wer, bei gleichen Menschen
    und ganz begriffen und geliebt,
    den Tod sich wünscht, weil ihm auf Erden
    kein Glück Zufriedenheit...