Beim Geräusch des Schauspieltanzes
Wurden neulich durch die Hand
Unsres Tänzebilders Lanzes
Hundert Kerzen angebrannt.
Alle Götter blickten nieder;
Denn es war olympisch Licht,
Morgen (sagt ich) seh ichs wieder;
Aber Milon, der so lieblich spricht,
Milon sprach: "Verbrenne du nur nicht...
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An H.
I.
Bist Du Fisch mehr oder Blume,
Vogel oder Traumgestalt?
Bild in Gottes Heiligthume,
Oder Quell... -
III.
Carpe diem!
Der Rose gleich, die noch im Sammt
Der Knospe gestern lag verschlossen
Und heut' schon hoch emporgeflammt,
Ist uns die Liebe aufgeschossen.
Heut' blüht sie noch; drum nimm... -
Nur der Schmerz erzeugt die Lieder,
Darum, vielgequältes Herz,
Trage nur gelassen wieder
Diesen neuen Trennungsschmerz!
Klage nicht, daß dieses Scheiden
Dir ein tiefes Leiden bringt!
Singe nur in diesem Leiden,
Wie im Sturm die Harfe singt.
Lass' ihn durch die Lüfte... -
Sei der Lieder Sammlerin, o Liebe,
Dann entkeimen sie, wie Blumentriebe.
Welcher Duft aus ihrer Kelche Grund
Und wie farbig glänzend Fund an Fund!
Doch, wann würdest du, mein Lied zu pflücken,
Wie nach Florens Lieblingen dich bücken?
Sinkt verwildert nicht in sich zurück
Jedes ohne der... -
(An Lucile)
Wenn die Natur den armen Blinden
Auf deinem Wege sehend machte,
Daß er dich, wie du schön, betrachte,
Ich würde es begreiflich finden!
... -
Die schöne, süße Liebeslust
Ist gleich dem schönen Traum,
Zerronnen oft in Dunkelheit,
Nachdem gewonnen kaum.
Doch diese, die der Dichter singt,
Wie flüchtig, ach, sie war,
Sie war so rein und blüthenzart,
Sie war so himmlisch klar!... -
I.
Welcher Gruß kann holder sein,
Wenn ich unverhofft dich sehe,
Als in deinem Aug' der jähe,
Schöne, flücht'ge Freudenschein!
Welcher Gruß kann holder sein?
Welches Wort kann süßer sein,
Wenn ich scheidend von dir gehe,
Als in deinem Aug' das Wehe,
All' die... -
1.
Mit Zweifel lohnst du meinem Herzen?
Das sich auf ewig dir ergab;
Des Lebens Frucht an Lust und Schmerzen,
Die Liebe, nehm' ich mit in's Grab.
Des Jünglings leichtem Flattersinne
Ist Liebe noch ein leichter Scherz;
Der Mann nur schliesst die treue Minne
Mit fester Dauer in... -
Adelmuht mein Rosen Hertz nim doch dise Lieder hinn
die Ich schon vor langer Zeit dihr mein Hertzen Ich versprochen:
Nim Sie dankbahrlich von mihr. Ich verbleibe der Ich bin/
nemlich deiner Hand bedihnt biß die Augen sein gebrochen. (S. 42-43)...