Alexander Rydenius

  • O lichter Mai, du Bote süßer Liebe,
    Der hold die Erd' umhüllt mit Lenzesprangen,
    Den ihr der Himmel schickt in glühndem Triebe,
    Daß bräutlich sie den Bräut'gam mög' umfangen,
    Wie lächelst du nach Winters langer Trübe!
    Du spielst...

  • Der Jüngling ging durchs Dunkel hin
    In blassem Mondenscheine.
    Ihm war's so weh in Herz und Sinn,
    So traurig und alleine.

    Der Jüngling ging durch grünen Wald,
    Da lauschte zwischen Bäumen
    Die allerlieblichste...

  • Brillanten Bilder in der Nacht
    Am hohen Himmel funkeln.
    Sie glänzen in erhab'ner Pracht,
    Und schau'n so herrlich durch die Nacht,
    Wie brennende Karfunkeln.
    Doch wenn das Morgenroth erwacht,
    Beginnt ihr Licht zu...

  • Brüder, eine alte Lehre,
    Die ich hoch und tief verehre,
    Spricht, wer Frauenzimmern traut,
    Hat auf lockern Sand gebaut.

    Habt ihr noch in euren Jahren
    Nicht des Sprüchleins Kraft erfahren,
    Noch ein kurzes...

  • Zwei Sonette

    1.
    Schwer war gedrückt die Flur vom Wintereise,
    Und von dem weithin finstern Himmelsbogen
    Kam sturmgepeitscht der Schnee...

  • Der Lenz erwacht, und aus umeisten Grüften,
    Wo starrer Schlaf das Leben hielt gefangen,
    Drängt es sich heiß hervor in frischem Prangen,
    Sich kühlend in des Aethers Balsamdüften.

    Und Liebe lächelt hell auf Berg und Triften,
    ...

  • Von der Wolken dunkelndem Heer umwoben
    Schwebt der Abend im sternenleeren Raume,
    Breitet über die kalte Erde finster-
    Nachtende Schwingen.

    Dumpf erbrausen des grauen Meeres Wellen,
    Brechen schäumend sich an der Felsenklippe...

  • Wanderer
    Wandern und streifen
    Die Welt entlang,
    Liedchen zu pfeifen
    Lustigen Klang,
    Frohsinn in voller Brust,
    Das ist mein'...

  • Wenn Sonne sinkt
    Ins wogende Meer hinab,
    Wenn goldighell
    Die Wolke, wie Purpur, glüht,
    Heiliger Sternenchor
    Funkelt am Himmelsplan,
    Wenn die Natur schweigt,
    Ruhe das All umfängt,
    Nachtigall...