Der Lenz erwacht, und aus umeisten Grüften,
Wo starrer Schlaf das Leben hielt gefangen,
Drängt es sich heiß hervor in frischem Prangen,
Sich kühlend in des Aethers Balsamdüften.
Und Liebe lächelt hell auf Berg und Triften,
Allüberall erglüht ein neu Verlangen,
Der Himmel will die Erde süß umfangen
Und Liebesgruß tönt schmeichelnd aus den Lüften.
Auch mir erblühet wohl ein neues Leben,
Es ruft mich fort durch Wald und Feld zu schweifen,
Und tönend in der Saiten Gold zu greifen.
Doch ach! der Liebe heimlich süßes Leben
Erwacht mir nur in Phantasiegebilden,
Und einsam wall' ich auf den Lenzgefilden.