Adolf von Tschabuschnigg

  • Leise kam es, wie so Vieles,
    Unter Scherz und unter Lust
    Stand ich an dem End' des Zieles,
    Des Erringens unbewußt.

    Und des Glükes schöne Spende
    Nannt' ich froh und dankend mein,
    Drükte seelig dir die Hände,...

  • Vergiß! das ist mein leztes Wort im Scheiden,
    Reich' lächelnd mir die Hand hin und vergiß!
    Vergiß das Weh und deine kleinen Freuden,
    Vergiß den Flitterkranz, weil er zerriß!

    Vergiß! dies eine Wort kann ich dir geben,
    Für's...

  • Holdes, liebliches Mädchen, lebe wohl! ach,
    Ferne wirst du von mir nun sein, doch immer
    Werd' ich dein noch gedenken, liebe Seele!
    Feuchteren Blikes. -

    Und gedenken der schönen, heil'gen Stunden,
    Wenn, ergriffen vom...

  • Voll Kämpfe und Falschheit, gar arg ist die Welt,
    Gar übel zumahl ist's auf Erden bestellt,
    Doch kenn' ich ein friedliches, freundliches Land,
    Es wird nur das Ländchen der Liebe genannt.

    Ist anderswo Nordsturm und drükende Gluth,...

  • Die Erle weht, die Quelle rauscht
    So wehtmuthvoll vor mir,
    Wenn Erl' und Quelle wieder rauscht,
    Bin ich nicht mehr bei dir!

    Drum, süßes Liebchen, lebe wohl!
    Und denke fürder mein!
    Und rauscht die Erde dumpf und...

  • Laß noch einmahl alle Lust und Freude
    Still vorbei an meinem Herzen geh'n,
    Laß noch einmahl, eh ich von dir scheide,
    Mich in meinen ganzen Himmel seh'n!

    Preß' noch einmahl die entfloss'nen Stunden
    Wuchernd all' in einen...

  • Es war so heiß, es war so schwühl,
    Manch Blümchen starb dabei,
    Nun aber regnet's lind' und kühl,
    Und alles hebt sich neu.

    Da trag' ich meine Blumen auch,
    An meinem Fenster dort,
    Hin in den freien, linden Hauch,...

  • Rings such' ich dich, rings lausch' ich dir
    Mit thränenfeuchtem Blik',
    O holdes Liebchen komm' zu mir,
    Kehr' in mein Thal zurük!

    Die Wiese grünt, die Veilchen blüh'n,
    Und süße Düfte weh'n,
    Wie könnten wir im...

  • Du schautest mich so freundlich an,
    Wenn ich vorüberstrich,
    Da war es um mein Herz gethan,
    Und, ach! ich liebte dich!

    Manch Blümchen gabst du ungeseh'n
    Und leis erröthend mir,
    Da glaubt' ich deutlich zu versteh'...

  • Des Morgens, wenn ich erwache,
    Da denk' ich ganz fest bei mir:
    Heut' gehst du zu Bier oder Spiele,
    Zu Allem, nur nicht zu ihr.

    Doch eh' noch der Abend gekommen,
    Da geht schon mein Sinn zurük,
    Da siz' ich vor ihr...