Im Mairegen

Es war so heiß, es war so schwühl,
Manch Blümchen starb dabei,
Nun aber regnet's lind' und kühl,
Und alles hebt sich neu.

Da trag' ich meine Blumen auch,
An meinem Fenster dort,
Hin in den freien, linden Hauch,
In's kühle Regnen dort.

's thut ihnen wunderbarlich wohl,
Kühl ist es und doch lau,
Halb träumend bebt die Rose, voll
Vom lieben Seegenthau.

Ach! könntest du mich kühlen auch,
Du liebe Maienfluth,
Und könntest stillen, linder Hauch,
Des Herzens heiße Gluth!

Möcht' träumend, wie die Rose steh'n,
Im Freiem frisch und lau,
Möcht' warten auf ein kühles Weh'n,
Auf einen Tropfen Thau!

Collection: 
1833

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Unter Scherz und unter Lust
Stand ich an dem End' des Zieles,
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Vergiß! das ist mein leztes Wort im Scheiden,
Reich' lächelnd mir die Hand hin und vergiß!
Vergiß das Weh und deine kleinen Freuden,
Vergiß den Flitterkranz, weil er zerriß!

Vergiß! dies eine Wort kann ich dir geben,
Für's...

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Feuchteren Blikes. -

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Und denke fürder mein!
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